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Landeshauptstadt: 10000 von fünf Millionen Euro für Turbine-Frauen

Aufteilung der Hauptmittel 2004 vorgeschlagen/Theater bekommt Löwenanteil von 4,5 Millionen Euro

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Aufteilung der Hauptmittel 2004 vorgeschlagen/Theater bekommt Löwenanteil von 4,5 Millionen Euro Von Detlef Gottschling Mit Potsdams erfolgreichsten Fußballern – dem 1. FFC Turbine – soll es im Jahr 2004 eine „hochkarätige Veranstaltung im Rahmen der entscheidenden Phase des Titelkampfes um die Deutsche Meisterschaft“ geben. Und zwar mit Hilfe von 10 000 Euro Hauptstadtmitteln. Darüber informierte Siegfried Weise vom Geschäftsbereich Stadtentwicklung und Bauen am Mittwochabend im Hauptausschuss der Stadtverordnetenversammlung. Doch dies soll entsprechend des Verwaltungsvorschlages aber nur einer der kleinsten Posten sein, der aus den insgesamt fünf Millionen Euro im nächsten Jahr bestritten werde. Spitzenreiter ist das Hans Otto Theater, für das bereits 4,5 Millionen Euro im Vermögenshaushaltes der Stadt fest gebunden sind. So bleiben für den Verwaltungshaushalt eine halbe Million Euro, für die folgender Schlüssel von den Geschäfts- und Fachbereichen der Stadtverwaltung vorgeschlagen wird: Für das Stadtmarketing sollen ein Fünftel ausgegeben werden, ein weiteres für den Sport, und 60 Prozent für die Kultur. Im Einzelnen sollen im Bereich Stadtmarketing mit 50 000 Euro das Themenjahr „Potsdam 2004 – Jahr der Parks und Gärten“ sowie die Fortschreibung des Internetauftritts „potsdam.de“ unterstützt werden. Die Wirtschaftsförderung soll für Messen und Veranstaltungen 25 000 Euro verbrauchen dürfen. Auf Image prägende Veranstaltungen wie das Tulpenfest im Holländischen Viertel, die Weihnachtsmärkte und das Weberfest in Babelsberg sollen 15 000 Euro verteilt werden. Und der Potsdam-Tourismus soll im Zusammenhang mit dem Park- und Gartenjahr 10 000 Euro bekommen. Damit sind die ersten 100 000 Euro verplant. In der Kultur will man dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte am Neuen Markt wiederum 154 000 Euro als städtische Anteilsfinanzierung geben – ein Betrag, über den noch nicht das letzte Wort gesprochen zu sein scheint. Die Sicherung dieses Anteils basiert allerdings auf einem Stadtverordnetenbeschluss vom 10. April 2002 über die Hauptstadtmittel. Für Musiktheaterprojekte der Musikfestspiele sollen 100 000 Euro berappt werden: So plant man am 5. und 6. Juni die szenische Erstaufführung des in St. Petersburg kürzlich wieder entdeckten Werkes von Georg Philipp Thelemann – die „Pastorella“. Am 17. Juni soll es im Schlosstheater im Neuen Palais die szenische Erstaufführung einer bislang wenig beachteten Oper von Antonio Vivaldi – „La fida ninfa“ – geben. Und schließlich soll das Projekt im Säulenhof der Orangerie vom 18. bis 20. Juni mit Händels Alexanderszenen, eine Koproduktion mit der Villa Musica und dem Staatstheater Mainz, unterstützt werden. Weiteres Geld gibt es für die Potsdamer Tanztage mit 12 000 Euro, für das europäische Theaterfestival Unidram in Höhe von 10 000, für das Afrika Festival bleiben ganze 4000, das Filmmuseum bekommt 10 000 und noch einmal genauso viel das Kabarett Obelisk. Insgesamt sind dies 300 000 Euro. Die Sportler erhalten – neben dem Zuschuss für das Fußball-Event der Damen – 30 000 Euro für die Deutschen Meisterschaften im Triathlon und immerhin 60 000 Euro für den Schlössermarathon. Zusammen sind dies noch einmal 100 000 Euro – damit ist die halbe Million verteilt. Theoretisch. Denn, dass es dazu noch Klärungsbedarf gibt, haben die Stadtverordneten am Mittwoch schon angekündigt. So gab es Nachfragen zur zuverlässigen Aktualisierung der Internetseite der Stadt, auf der immer ein halbes Jahr im Voraus die Veranstaltungen einsehbar sein sollen – eine Forderung, die offenbar noch Wünsche übrig lässt. Wie Oberbürgermeister Jann Jakobs sagte, wolle man hier mehr Qualität auch durch die ausgeschriebene Stelle eines Redakteurs erreichen: „Wir erwarten dadurch einfach mehr journalistischen Sachverstand“, so Jakobs. Übrigens: Sollte die deutsche Fußballmeisterschaft der Frauen wider Erwarten vorzeitig entschieden sein, so das Papier, so ist in Potsdam alternativ ein Spiel gegen eine internationale Auswahlmannschaft vorgesehen.

Detlef Gottschling

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