zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: 105 Jahre WBG 1903 in Potsdam

„Die besseren Kapitalisten“ titelte „Die Zeit“ in einem Artikel über Genossenschaften in Europa. Da der Solidaritätsgedanke bei Genossenschaften durch die selbstständige Verwaltung durch die Mitglieder per Struktur schon groß geschrieben wird, gilt diese Rechtsform als demokratischere Alternative zu anderen Unternehmensformen.

Stand:

„Die besseren Kapitalisten“ titelte „Die Zeit“ in einem Artikel über Genossenschaften in Europa. Da der Solidaritätsgedanke bei Genossenschaften durch die selbstständige Verwaltung durch die Mitglieder per Struktur schon groß geschrieben wird, gilt diese Rechtsform als demokratischere Alternative zu anderen Unternehmensformen. In Potsdam sind laut Amtsgericht 182 Genossenschaften registriert. Eine davon ist die Wohnungsbaugenossenschaft 1903 Potsdam e.G., die am Wochenende 105-jähriges Bestehen auf dem 4. Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaftstag feiert.

„Zentral ist, dass zu den Mitgliedern der Genossenschaft auch die Mieter gehören“, erklärt Jürgen Keller vom Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft 1903. Diese zahlen bei Unterzeichnung des Mietvertrags Geschäftsanteile und sind somit Mitanteilseigner der Genossenschaft. Das bedeutet auch, dass ihnen bei Jahresabschluss Dividenden gezahlt werden, wenn es welche gibt. Bei einer Anzahl von über 1500 Mitgliedern, müssen diese Vertreter wählen, die sich auf der Vertreterversammlung mindestens einmal im Jahr zusammenfinden. Eine Funktion der Vertreterversammlung ist die Wahl des Aufsichtsrats, dem Kontrollgremium gegenüber dem Vorstand. Der Vorstand wird wiederum vom Aufsichtsrat bestimmt. Zusammen beraten sie beispielsweise Sanierungsvorhaben, Dauerwohnrechtvergaben oder Kreditaufnahmen, stimmen jedoch getrennt ab. Konkrete Vorhaben werden dann auf der Vertreterversammlung vorgestellt, von der über die Umsetzung abgestimmt wird.

Das kleine Unternehmen zählt elf bezahlte Angestellte und betreut 1525 Wohnungen, vor allem in der Teltower Vorstadt, Am Kapellenberg und in der Brandenburger Vorstadt. Oberstes Gebot sei „dass die Wohnungen bezahlbar bleiben“. Durch den konsequenten Anstieg der Energiepreise, sei das nicht einfach, denn „die Nebenkosten drohen zu einer zweiten Miete zu werden“, sagte Keller überspitzt. Dagegen könne die Genossenschaft nur im begrenzten Maße etwas tun. AKG

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })