Von Hans Jirschik: 1:1 kein Ruhmesblatt
Elf Babelsberger konnten gegen neun Luckenwalder nicht gewinnen
Stand:
Hilfe aus der „Ersten“ war zum Heimspiel des Brandenburgligisten SV Babelsberg 03 II gegen FSV Luckenwalde angekündigt worden. Tatsächlich standen dann sieben Mann aus dem Regionalligakader auf dem Platz. Doch die Hoffnung, die Elf würde an das 4:1 in Frankfurt vor einer Woche anknüpfen, blieb unerfüllt.
Das 1:1 lässt vermuten, dass die Verstärkung so groß nicht gewesen sein kann. „Wir hätten heute klar gewinnen müssen“, überwog bei Trainer Thomas Leek die Enttäuschung. Stolz sein auf das Unentschieden können die Nulldreier wirklich nicht. Die Gäste begannen stark, hatten durch Tilo Lindner (2.), der aber im Abseits stand, und Martin Lorenz (5., 8.) erste Chancen. Der SVB meldete sich nach einer Viertelstunde ins Spiel, als ein vielversprechender Angriff über Matthias Rudolph, Daniel Frahn und Tobias Francisco von der Luckenwalder Abwehr mit Mühe gestoppt wurde.
Babelsberg nahm nun das Spiel in die Hand. Als nach einem Rudolph-Eckball der Luckenwalder Gordon Entrich den Kopfball von Sebastian Zenk mit den Händen abwehrte, gab es Rot für Entrich. Den Elfmeter verwandelte Tobias Francisco zum 1:0. Noch eine Stunde zu spielen, der Gegner in Unterzahl – da durfte eigentlich nichts passieren. Das Spiel verlagerte sich mehr und mehr in die Luckenwalder Hälfte. Nach schönem Solo von Hassan Oumari (30.) verpasste Stefan Kutschke dessen Flanke knapp, ein Schuss von Nico Eichstädt (44.) streichelte die Latte. Weitere Treffer blieben aber Fehlanzeige.
Wenn in der zweiten Halbzeit die freundliche Atmosphäre zu kippen drohte, dann hatte Schiedsrichter Daniel Harting daran Anteil. Zunächst drückte er ein Auge zu, als Tilo Lindner (47.) von Sebastian Zenk elfmeterreif gelegt wurde. Dann zeigte er nach einem Allerweltsfoul an Stefan Kutschke dem bereits verwarnten Luckenwalder Jan Walle (56.) die Ampelkarte. Dem klaren Sieg für die Nulldreier schien damit nichts mehr im Wege zu stehen. Doch in einer Art Trotzreaktion warfen die verbliebenen neun Luckenwalder alles in die Waagschale und belohnten sich mit dem 1:1. Benjamin Dowalls 20-m-Freistoß landete im Kasten. Dass den Babelsbergern in Überzahl kein Tor mehr gelang, war fast schon peinlich. Chancen dazu gab es bis in die Nachspielzeit. So brachte Daniel Frahn (90.+1) den Ball aus zwei Metern nicht im Tor unter.
Respekt gilt den Luckenwaldern, die unter diesen Bedingungen einen Punkt mit nach Hause nahmen. Wenn ihr Trainer Ingo Nachtigall sich vom Schiedsrichter benachteiligt fühlte, hatte er damit nicht ganz unrecht.
SV Babelsberg 03 II: Zacher; Rudolph, Zenk, Buchsteiner, H. Oumari; Frahn, Jonelat, Francisco, Herold (62. Feller); Eichstädt (46. Lozanski), Kutschke.
Hans Jirschik
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