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Landeshauptstadt: 11. Klassen in Gefahr

Linken-Abgeordneter Bernig will Ausnahme am OSZ

Stand:

Werder (Havel) - Am kreislichen Oberstufenzentrum Werder (OSZ) ist in diesem Jahr die Eröffnung neuer 11. Klassen in Gefahr. Das bestätigte Schulleiter Kurt Thiel gestern den PNN auf Anfrage. Der Grund: Bisher haben sich nur 31 Abgänger der 10. Klassen für die gymnasiale Oberstufe angemeldet. Notwendig wären formell 40. Das Schulamt habe mitgeteilt, dass das Bildungsministerium keine Ausnahme zulassen wolle, so Thiel. „Dabei kommen wir mit den Wiederholern wahrscheinlich sogar auf 35 oder 36 Schüler“, so Thiel, der die Hoffnung noch nicht aufgegeben hat. Unterstützung bekommt er jetzt auch aus dem politischen Raum.

Der Landtagsabgeordnete der Linken, Andreas Bernig, erklärte gestern, er werde sich vehement für den Erhalt der 11. Klassen am OSZ Werder einsetzen. Durch die Nutzung einer „Kann-Regelung“ könnte die Grenze für die notwendige Schülerzahl auf 30 gesenkt werden. In der Region von Werder bis Belzig biete allein das OSZ die Chance, nach der 10. Klasse über weitere drei Jahre das Abitur anzusteuern. Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe gibt es in diesem Teil des Landkreises nicht mehr. Laut Bernig sei die Existenz des Abiturganges am OSZ auch für die Oberschulen der Region eine existenzielle Frage. Ihnen droht ein Schülerschwund, wenn die Perspektive verschwindet, in Wohnortnähe nach Abschluss der 10. Klasse eine gymnasiale Oberstufe zu besuchen. „In Brandenburg wurden bereits zu viele Schulen geschlossen. Damit muss jetzt Schluss sein“, forderte Bernig.

Zum Einzugsgebiet des OSZ Werder gehören vor allem die Oberschulen Werder, Lehnin, Beelitz, Belzig und Brück. Allein in Werder entscheiden sich jährlich etwa 20 bis 24 Prozent der Schulabgänger für einen Übergang zur Abiturstufe am OSZ. Dort kann das allgemeine Abitur, aber auch ein sogenanntes berufsorientiertes Abitur mit dem Schwerpunkt Wirtschaft abgelegt werden. 2010 gebe es laut Thiel in den genannten Oberschulen einfach weniger Zehntklässler als sonst – insgesamt 213. Schon im kommenden Jahr seien es wieder 263 Schüler, die rein rechnerisch für einen Übergang infrage kämen. „Doch es ist sehr schwer wieder anzufangen, wenn ein Jahrgang ausgelassen wurde“, gibt Thiel zu bedenken. ldg

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