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Landeshauptstadt: 12 000 kamen zum Weberfest

Babelsberger Gewerbetreibende hielten sich fern

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Babelsberg - An einem Lehmhaus werkeln begeistert die Kinder. Dazu hat ihnen der Potsdamer Lehmbauer Peter Karlstedt Material und Maurerkelle in die Hand gegeben. Gleich nebenan basteln Gleichaltrige unter Anleitung der Musikwerkstatt „Klangschmiede“ originelle Instrumente. Der Satzkorner Steinmetz Kostja Dinges leitet Knirpse beim Behauen von Sandstein an.

Das Kinderprogramm sorgte mit dafür, dass das Böhmische Weberfest nach wie vor das beliebteste Volksfest in Potsdam bleibt. 40 Handwerker – darunter Weber, Seiler, Drechsler, Glasbläser, Filzer, Blaudrucker, Schmiede, Kerzenzieher und Korbflechter – dazu 70 Künstler von Musikgruppen über Gaukler und Artisten bis zum Puppentheater sowie elf Gastronomen hatte Bianka Peetz-Mühlstein als Vorsitzende des Förderkreises Böhmisches Dorf Nowawes und Neuendorf e.V. auf den idyllisch gelegenen Weberplatz gelockt. Einziger Wermutstropfen: Für die Babelsberger Gewerbetreibenden hielt nur die alteingesessene Bäckerei Schmidtke mit leckerem Kuchen die Fahne hoch, alle anderen sagten der Organisatorin ab.

Rund 12 000 Besucher honorierten deren Engagement und kamen zum Weberfest, kein Rekordergebnis, aber angesichts der brütenden Hitze zufriedenstellend. Sie kamen voll auf ihre Kosten – schon die Auftritte der aus französischen, italienischen und spanischen Musikern bestehenden Gruppe „Les Troublamours“ waren den Eintritt von vier Euro wert. Nach Werken von Dvorak wurde das von „Papyros“ am Sonnabendabend veranstaltete Feuerwerk zu einem weiteren Höhepunkt. Doch auch das orientalische Café mit seinem Tee „Wüstenblume“ und der mit Chilli versetzten Schokolade „Wüstenwind“ lohnte einen Besuch. Erstaunt war die aus Tschechien angereiste Wirtsfamilie Bilek, dass trotz 30 Grad im Schatten Schweinebraten und Gulasch mit Knödeln eifrig nachgefragt wurden. Die Bieranbieter von Krusovice Hell und Dunkel oder von „Federweißem“ aus Holunder oder gar Rosen mussten sich darüber ohnehin keine Sorgen machen.

Wie stets wurde das Fest auch bei seiner 15. Auflage von der Evangelischen Kirchengemeinde Babelsberg unterstützt. Sie lud zu einem Orchesterkonzert und einer Bläsermusik in die Friedrichskirche ein und bot in ihrem Projekt „Solidario“ Dritte-Welt-Produkte zu fairen Preisen an. E. Hoh

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