Von Peer Straube: 13 Gewerbehallen bis 2011 in der Fritz-Zubeil-Straße
Handwerker- und Gewerbehof wird realisiert / 2,4 Millionen Euro Gesamtkosten
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Babelsberg - Zehn Jahre hat der Anlauf gedauert, nun soll es klappen: Im kommenden Jahr soll der Handwerker- und Gewerbehof im Babelsberger Gewerbegebiet gebaut werden. Eine entsprechende Vorlage will die Stadtverwaltung in der nächsten Woche den Stadtverordneten vorlegen. Auf einem knapp 9000 Quadratmeter großen Grundstück an der Fritz-Zubeil-Straße sollen insgesamt 13 „einfache Gewerbehallen mit Büro- und Sozialräumen“ errichtet werden, jede davon 200 Quadratmeter groß. Zielgruppe sind kleine Handwerks- und Gewerbebetriebe, an die die Flächen vermietet werden sollen. Das Grundstück im Wert von 610 000 Euro stellt das Babelsberger Stadtkontor zur Verfügung, als Betreiber soll die städtische Technologie- und Gewerbezentren Potsdam GmbH (TGZP) fungieren, die unter anderem bereits das Existenzgründerquartier Potsdam Centrum für Technologie (PCT) managt. 2,4 Millionen Euro gibt die Stadt nach „grober Schätzung“ als Gesamtkosten an.
An der Finanzierung war das maßgeblich vom Stadtkontor vorangetriebene Projekt bislang immer wieder gescheitert, weil das Land eine Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) stets abgelehnt hatte. Stattdessen behilft sich Stadtkontor-Chef Rainer Baatz nun mit einem Trick. Die Hälfte der Kosten will er aus den Einnahmen für das Entwicklungsgebiet bezahlen. Für die Etablierung des Areals rund um die Fritz-Zubeil-Straße als Gewerbestandort hatte das Stadtkontor Fördermittel erhalten. Das Wort „Überschuss“ mag Baatz nicht in den Mund nehmen. „Wir haben ganz gut gewirtschaftet“, sagte er. Das Land habe dieses Prozedere bereits abgesegnet, so der Stadtkontor-Chef. Die restlichen 1,2 Millionen Euro soll die TGZP beisteuern – zunächst über Kredite, die sie später durch Mieteinnahmen refinanzieren kann. Die Stadt erhofft sich davon „einen langfristig wirtschaftlichen Betrieb des Objekts“, das ohne weitere Zuschüsse auskommen soll. Das Konzept sei in enger Abstimmung mit der Wirtschaftsförderung ausgearbeitet worden, erklärte Baatz.
Der Bedarf für einen Handwerker- und Gewerbehof sei gerade angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise vorhanden, betonte der Stadtkontor-Chef. Da Banken bekanntlich bei der Gewährung von Krediten recht zurückhaltend geworden sind, „stellen wir immer wieder fest, dass sich kleine Firmen schon mit der Finanzierung des Grunderwerbs schwer tun – und dann sollen sie auch noch bauen“. Diese Last nehme man kleinen Firmen nun ab, die in schlüsselfertige Objekte ziehen könnten – und dies zu günstigen Konditionen. Die Miete werde „auf jeden Fall“ unter sieben Euro pro Quadratmeter liegen, versicherte Baatz. Nutzer könnten vornehmlich „laute“ Gewerke sein, Schreiner etwa, Schmiede oder Karosseriebauer. Es gebe zu jedem der 13 Gewerbeobjekte auch ausreichend Freiflächen. Sollte jemand geringeren Flächenbedarf haben, sei auch eine Teilung der Hallen möglich, sagte der Stadtkontor-Chef. Die Stadtverwaltung rechnet außerdem mit der Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze im handwerklichen und gewerblichen Bereich, „da durch die Lage innerhalb des Gewerbegebietes Babelsberg mit rund 130 ansässigen Betrieben eine Vielzahl von Synergien genutzt“ werden könnten, wie es in der Beschlussvorlage heißt. Zudem werden Mehreinnahmen aus der Gewerbesteuer erwartet.
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