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Sport: 14 Olympia-Hoffnungen

Bei den heute beginnenden Spielen in London wollen Athleten aus Potsdam Medaillen holen oder einfach so gut wie möglich abschneiden

Stand:

Für zwei Potsdamerinnen begannen die Olympischen Spiele 2012 bereits am Mittwoch – doch Yuki Ogimi, vormals Nagasato, und Antonia Göransson vom Deutschen Meister Turbine kickten zum Auftakt des olympischen Frauenfußball-Turniers für Japan (2:1 gegen Kanada) beziehungsweise Schweden (4:1 gegen Südafrika). Für die offiziell 13 Potsdamer im 392-köpfigen deutschen Aufgebot beginnen die Spiele erst nach der heutigen Eröffnungsfeier im Londoner Olympiastadion. Sie starten mit sehr unterschiedlichen Vorstellungen in ihre Wettkämpfe.

Den Anfang macht am Samstag der Schwimmer Yannick Lebherz vom Potsdamer SV im OSC, für den es dann über 400 Meter Lagen schon ein großer Erfolg wäre, in den Endlauf zu gelangen. Seine zweite Olympia-Chance wird der 23-Jährige am kommenden Mittwoch erhalten, wenn er über 200 Meter Rücken ebenfalls um den Finaleinzug kämpfen wird.

Am Sonntag beginnt der olympische Ernst für die Ruderin Daniela Schultze vom Ruder- Club Potsdam und für den Beachvolleyballer Jonathan Erdmann, der in Potsdam groß wurde und hier immer noch sein Zuhause sieht, obwohl er nun für den VC Olympia Berlin in aller Herren Länder aufschlägt. Erdmann will sich angesichts der starken Konkurrenz auf kein konkretes Ziel festlegen, und auch Schultze ist vorsichtig bei ihrer Prognose, was der Achter mit ihr im Bug auf dem Dorney Lake erreichen könnte. Für die 21-jährige Potsdamerin wäre schon der Einzug ihrer Crew in den Endlauf am 2. August ein großer Erfolg. Ihre Klubkollegin Stephanie Schiller, die am Montag im Doppelzweier gemeinsam mit der Berlinerin Tina Manker erstmals in der Nähe Windsors skullen wird, möchte dagegen im Finale am 3. August möglichst um eine Medaille mitrudern.

Auf den Geher Christopher Linke vom SC Potsdam wartet die erste olympische Feuertaufe am Samstag nächster Woche mit der Konkurrenz über 20 Kilometer, auf der sich der 23-Jährige allerdings weniger Chancen ausrechnet als über den langen 50-Kilometer-Kanten, auf dem er am 11. August, dem vorletzten Tag der Olympischen Spiele, möglichst weit nach vorn kommen und damit ein Achtungszeichen setzen will. Während auf der zum Buckingham Palace führenden Prachtstraße „The Mall“ der Startschuss für ihn früh um 10 Uhr ertönt, tritt seine Klubkollegin Melanie Seeger am gleichen Tag um 18 Uhr dort zu ihrem dritten olympischen Wettstreit über die 20 Kilometer an. Sie möch- te dabei ihrem 5. Rang von Athen 2004 möglichst nahe kommen und strebt einen Platz unter den Top Sechs bis Top Acht an. Für den Modernen Fünfkämpfer Stefan Köllner vom OSC Potsdam, der ebenfalls am 11. August ficht, schwimmt, reitet, läuft und schießt, wäre schon der Einzug ins Finale der Top 20 ein Riesending.

Während für zahlreiche Potsdamer in London schon die Teilnahme an Olympia ein großer Erfolg ist, wollen die sieben Paddler des Kanu-Clubs Potsdam, die am 6. August erstmals ihre Arbeitsgeräte schwingen, möglichst viele Medaillen vom Dorney Lake mit an die Havel nehmen. Beispielsweise Franziska Weber und Katrin Wagner-Augustin. Die beiden dürften gemeinsam mit der Leipzigerin Tina Dietze und Schlagfrau Carolin Leonhardt aus Mannheim im Viererkajak über 500 Meter am 8. August vor allem gegen die starken Ungarinnen um olympisches Gold paddeln und haben auch tags darauf gute Medaillenchancen. Dann will Wagner-Augustin bei ihren vierten Olympischen Spielen im Einerkajak ebenso aufs Podest wie Olympia-Neuling Weber gemeinsam mit Dietze im Zweierkajak.

Das ist auch das große Ziel Sebastian Brendels, der im Einercanadier die 1000 Meter paddeln wird und am 9. August zeigen will, dass er auch im Olympiajahr zu den Weltbesten mit dem Stechpaddel gehört. Der 24-Jährige hat über den Kilometer wesentlich größere Chancen als im 200-Meter-Sprint, bei dem er am 10. und 11. August im C1 knien wird. Für ihn hält sich bis kurz vor den Entscheidungen sein Klubkollege Ronald Verch als inoffizieller Ersatzfahrer bereit. „Natürlich war ich enttäuscht, dass es für ein richtiges Olympia-Ticket nicht ganz gereicht hat. Aber jetzt versuche ich, Sebastian so gut wie möglich beim Training auf Olympia zu helfen“, sagt der 26-jährige Sportsoldat, der auch eine Akkreditierung und die Olympia-Bekleidung für London erhielt, sodass er die Mannschaft auch am Dorney Lake unterstützen und notfalls doch noch für Brendel einspringen kann, falls der ausfallen sollte.

Abzuwarten bleibt, ob die Potsdamer Peter Kretschmer und Kurt Kuschela, die im Zweiercanadier über 1000 Meter überraschend den amtierenden Weltmeistern Tomasz Wylenzek (Essen) und Stefan Holtz (Leipzig) die London-Tickets weggeschnappt hatten, ab 7. August auch der Olympia-Konkurrenz das Fürchten lehren können. Am gleichen Tag greift Klubkollege Tim Wieskötter im Viererkajak mit Medaillenambitionen über 1000 Meter ins Geschehen ein. Und Ronald Rauhe vom KCP will bei den letzten Kanu-Entscheidungen am 11. August über 200 Meter im Einerkajak und mit dem Essener Jonas Ems im K2 um Edelmetall paddeln.

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