Landeshauptstadt: „14 Tage sind machbar“ Marco Richter radelt in zwei Wochen 2 800 Kilometer – und wirbt für Knochenmarkspenden
Herr Richter, was treibt Sie dazu, 2 800 Kilometer in nur 14 Tagen zu radeln?Ich suche mir einfach immer wieder neue Herausforderungen, um meine physischen und psychischen Grenzen auszutesten.
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Herr Richter, was treibt Sie dazu, 2 800 Kilometer in nur 14 Tagen zu radeln?
Ich suche mir einfach immer wieder neue Herausforderungen, um meine physischen und psychischen Grenzen auszutesten. Schon seit ich sechs bin, habe ich Kampfsport gemacht und bin dort auch im nationalen und internationalen Wettkampfbereich sehr erfolgreich. Ich habe im Verein Fußball gespielt, fahre Snowboard und Skateboard – ich mache eigentlich alles, was es gibt. Wenn ich die Zeit und das Geld hätte, würde ich auch noch Fallschirmspringen ausprobieren. Dann hatte ich die Idee, mit dem Rad alle deutschen Landeshauptstädte zu durchfahren, und zwar in möglichst kurzer Zeit. Um das mit etwas Sinnvollem zu verbinden, mache ich es für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei DKMS und sammle durch die Sponsoren Spenden-Gelder.
Warum für Knochenmarkspenden?
Ich bin vor zwei Jahren auf die DKMS aufmerksam geworden und habe mich als potenzieller Knochenmarkspender registrieren lassen – ich finde, das ist eine relativ einfache Möglichkeit, um kranken Menschen zu helfen. Die DKMS fand meine Radtour-Idee gut, hat mich aber erst mal gebremst, weil ich eigentlich wollte, dass in jeder der 16 Städte eine Registrierungsaktion stattfindet – das ließ sich logistisch nicht machen. Ich werde aber an den großen Sehenswürdigkeiten der Städte Halt machen und Flyer zur DKMS verteilen. Außerdem führe ich ein Tourtagebuch: Auf Facebook und Twitter kann man dann genau verfolgen, wo ich bin und wie schnell ich gerade fahre.
Haben Sie schon mal vergleichbare Fahrten gemacht?
Nein, eigentlich hatte ich bisher mit Radsport nie etwas zu tun gehabt, aber es war etwas Neues und ich dachte: Das probier ich aus! Ich bereite mich seit etwa acht Monaten auf die Tour vor: Als Fitness-Trainer habe ich Kraftsport und Muskelaufbau betrieben und mir Tipps von Radsportlern geholt. Ich muss zum Beispiel darauf achten, mir die Beine nicht am Sattel wund zu scheuern.
Haben Sie sich nicht zu viel vorgenommen?
Viele Leute, die mich persönlich kennen, sagen: Du schaffst das! Aber es gab auch andere, die meinten, ich wäre verrückt – denen will ich unbedingt zeigen, dass ich es schaffe. Natürlich ist es schwierig, im Voraus diese Tour nachzustellen, ich muss erst mal sehen, wie das funktioniert. Aber ich habe mir die Strecke vorher angeschaut und gesagt: 14 Tage sind machbar. Damit ich kein Gepäck tragen muss, begleitet mich außerdem mein Vater mit dem Auto – er hat dafür extra seinen Urlaub verschoben.
Warum ist Ihnen dieses Engagement so wichtig?
Ich bin als Fitness-Trainer auch im Gesundheitssport tätig und mache Ernährungsberatung. Ich interessiere mich einfach dafür, dass Menschen unbeschwerter durchs Leben kommen und ihre Ziele erreichen. Man kann im Alltag viel machen, um Menschen zu helfen - und sei’s nur, jemanden die Tür aufzuhalten.
Die Fragen stellte Erik Wenk
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