Landeshauptstadt: 140 Millionen fürs Neue Palais
Stiftungs-Baudirektor Schmidt verteidigt Strategie: Müssen Prioritäten setzen
Stand:
Stiftungs-Baudirektor Schmidt verteidigt Strategie: Müssen Prioritäten setzen Die Strategie der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten zur Erhaltung der Bau- und Gartendenkmale des Weltkulturerbes sei richtig. Das erklärte deren Baudirektor Alfons Schmidt gegenüber den PNN. Zuletzt wurden Zweifel laut, ob die Prioritätensetzung der Stiftung mit dem bevorzugten Aufbau der Communs richtig sei (PNN berichteten). Dafür muss nun die Sanierung und Restaurierung des Schloss Babelsberg zeitlich gestreckt werden. Die Stiftung müsse Prioritäten setzen, um mit den beschränkten finanziellen und personellen Möglichkeiten beste Ergebnisse zu erzielen, so Schmidt. Dazu gehöre zwingend der Ausbau neuer Arbeitsräume für die Baudenkmalpfleger im ehemaligen Schirrmeisterhaus Lennéstraße 10. Dies sei Voraussetzung für eine effektivere Arbeit der Abteilung. Der Baudirektor bekräftigte die Entscheidung, der Restaurierung der Kolonnaden zwischen den Communs gegenüber anderen dringlichen Aufgaben Vorrang einzuräumen. Sie seien ein Natursteinbaudenkmal von europäischem Rang. Zudem eröffne ihre Wiederherstellung die Möglichkeit, hier einen Festplatz zu schaffen, auf den bisher im Park Sanssouci stattfindende Veranstaltungen der Musikfestspiele und der Schlössernacht verlagert werden können. Das werde dann zur Schonung des sensiblen Gartendenkmals beitragen. Schmidt räumte ein, dass es bei den Arbeiten für das Schloss Babelsberg kaum Fortschritte gibt. Das Gebäude habe aber ein dichtes Dach und sei bis auf notwendige Fassadenarbeiten im wesentlichen gesichert. Im jetzigen Zustand sei es auf Jahre ungefährdet. Eine forcierte Sanierung mache auch deshalb wenig Sinn, weil für das Betreiben als Museumsschloss nicht genug Personal zur Verfügung stehe. Der Baudirektor erklärte weiter, dass durch den desolaten, mit Sandsteinplatten belegten Umgang Feuchtigkeit in das Kellergeschoss des Neuen Palais eindringt. Nach wie vor gebe es für die Restaurierung des Schlosses weder ein Gesamtkonzept noch eine erforderliche Haushaltsunterlage (HU) Bau. Die Kosten, bisher mit 100 Millionen Euro angegeben, werden inzwischen auf 140 Millionen Euro beziffert. Dabei handele es sich jedoch um eine Schätzung, die auch alle wünschenswerten Restaurierungen einschließt, so Schmidt. Er sei zuversichtlich, dass 2012 das Palais in die Veranstaltungen zum 300. Geburtstag Friedrichs des Großen einbezogen werden könne. Bei der Schwammbeseitigung habe man in diesem Jahr einige Fortschritte gemacht, die Sanierung der Umgänge soll ab 2005 ins Reparaturprogramm aufgenommen werden. Angestrebt wird eine Beräumung des voll gestellten Kellergeschosses, damit es wieder als Lüftungszone für das Schloss wirken kann. Wie Schmidt weiter mitteilte, arbeitet die Stiftung derzeit an einem Programm, in dem die wichtigsten Baumaßnahmen nach ihrer Priorität geordnet werden. Es soll im Frühjahr 2005 vorliegen. Neben der Erhaltung der Weltkulturerbeschlösser und -gärten werden darin auch Neu- und Umbauten u.a. für die Depots und Sammlungen, Werkstätten, das neue Dokumentations- und Informationszentrum und nicht zuletzt für eine verbesserte Besucherbetreuung erfasst.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: