zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: 15 Eigenheime auf dem Prüfstand

Stiftung lehnt Kompromissvorschlag für Bebauung des Ortszentrums Eiche ab

Stand:

Eiche - Das Ortszentrum Eiche an der Kaiser-Friedrich-Straße soll in südlicher Richtung nun doch durch eine Wohnbebauung ergänzt werden. Das erklärte Stadtplanungschef Andreas Goetzmann am Donnerstag vor dem Ortsbeirat. Damit wird der Bebauungsplan Nummer 87 umgesetzt, der seit 2001 wegen finanzieller Probleme des Investors und Einsprüchen der Denkmalpflege ins Stocken geraten war.

Die Neuaufnahme der Bebauung hatte in der Stadtverordnetenversammlung, bei Anwohnern und Trägern öffentlicher Belange zu heftigen Debatten geführt. Die Stadtplanung erarbeitete deshalb einen Kompromissvorschlag, der bis 17. März öffentlich ausgelegt wurde. Er folgt den Einsprüchen insofern, als er am Südrand statt des vorgesehenen Baufeldes einen Grünstreifen als Übergang in die Wiesenlandschaft vorsieht. Demnach sind keine Häuserzeilen sondern ausschließlich Einzelhäuser geplant. In der Südwestecke wurde allerdings an der Bebauung festgehalten. Laut Goetzmann berücksichtigt dieser Vorschlag, dass der vormalige Bauträger Groth und Graalfs, der das Gelände inzwischen an die Wohnungsbaugesellschaft Thomas Semmelhaack mbH weitergegeben hat, mit Schadensersatzforderungen droht. Er hat Vorleistungen für die Erschließung des Geländes erbracht, die bei Reduzierung der Baufelder teilweise in den Sand gesetzt wären.

Wie Goetzmann mitteilte, sind während der Auslegung des modifizierten Bebauungsplanes im März keine Einsprüche von Bürgern eingegangen. Ihre Bedenken aufrecht erhalten hat dagegen die Stiftung Schlösser und Gärten. Sie fordert die Aufgabe des südwestlichen Baufeldes, die Eingeschossigkeit der geplanten etwa 15 Eigenheime und deren Giebelstellung zur Lindenallee. Dies hält Goetzmann für unbegründet, da die an Stelle einer Zeilenbebauung nun geplanten Einzelhäuser mit ihren Freiflächen keine Behinderung der Sicht auf die Landschaft darstellten.

Es sei nun eine Frage der Interessenabwägung, inwieweit die Bedenken der Stiftung berücksichtigt werden, erklärte der Stadtplanungschef. Goetzmann geht offensichtlich davon aus, dass der modifizierte Bebauungsplan die Zustimmung der Stadtverordneten findet. Er wird am 4. Mai im Plenum vorgestellt, dann in den Ausschüssen und im Ortsbeirat diskutiert und soll im Juni in der letzten Sitzung des Stadtparlaments vor der Sommerpause zur Abstimmung gestellt werden. Diese Eile ist auch deshalb erforderlich, weil dafür nur noch bis Juli Gelegenheit besteht. Wird die Frist überschritten, müsste das Planverfahren völlig neu in Angriff genommen werden. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })