Landeshauptstadt: 157 Wohnungen frei
Altes Innenstadt-Hochhaus wird 2009 gestutzt
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Die städtische Wohnungsgesellschaft Pro Potsdam wird im kommenden Jahr mehrere hundert Wohnungen in der Stadt sanieren und das Hochhaus am Platz der Einheit stutzen. Wie Geschäftsführer Jörn- Michael Westphal gestern sagte, würde das Unternehmen Häuser sanieren, um bislang unnutzbare Wohnungen wieder auf den Markt zu bringen. Derzeit habe die Wohnungsgesellschaft einen Leerstand bei vermietbarem Wohnraum von weniger als ein Prozent – es sind genau 157 Wohnungen der insgesamt 17 000 Einheiten. Zu wenig, um den Bedarf zu decken, wie Westphal erklärte.
Der Geschäftsführer warb um Verständnis, dass Sanierungen von Häusern auch Mieterhöhungen nach sich ziehen werde. Das passiere nicht um Mieter zu ärgern, sondern um die Maßnahme finanzieren zu können. Jahrelang hätten die Mieter deutlich weniger bezahlt als der Durchschnitt, nach der Sanierung würde sich ein Preissprung ergeben. Allerdings seien Einsparungen bei den Betriebskosten möglich. Preistreiber sind aus Sicht des Geschäftsführers die Rohstoffpreise, die abgeschafften Fördermittel, steigende Kreditzinsen sowie die Energieinsparverordnung. Diese würde Standards bei der Sanierung festlegen, die auf die Miete umgelegt werden müsse, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Vereinzelte Bemerkungen von Stadtverordneten, dass die Wohnungen nur im nötigsten Umfang saniert werden könnten, um eine verträgliche Mieterhöhung zu erreichen, wies Westphal zurück: Die Sanierung von Häusern sollte komplett in einem Zug erfolgen, um nicht in einigen Jahren erneut das Objekt anpacken zu müssen, so der Geschäftsführer. Auch auf Zeitverträge in alten, unsanierten Wohnungen wolle sich die Pro Potsdam nicht einlassen.
Leer gezogen wurde in den letzten Monaten auch das Innenstadt-Hochhaus Friedrich-Ebert-Straße Ecke Yorckstraße. Im nächsten Jahr nun könnte mit den Arbeiten begonnen werden, sagte Westphal. Ob ein Neubau an dieser Stelle vorgenommen wird, das Haus gestutzt wird und ob es die Pro Potsdam überhaupt behält, sei derzeit im Diskussionsprozess. Bereits vor einem Jahrzehnt haben sich die Stadtverordneten für den Rückbau des früheren Haus des Reisens ausgesprochen. Auch der Stadtteil Drewitz, für den es verschiedene Umbauvorschläge gibt, sei derzeit Bestandteil der Diskussion. Westphal kündigte an, dass das gesamte Wohnviertel womöglich erst nach 2012 saniert wird. Von da an gelte eine erneut verschärfte Energieeinsparverordnung.
Im kommenden Jahr würden in Babelsberg 86 Wohnungen in der Großbeerenstraße 128 bis 140 a und der Kleine Straße 2 bis 8 sowie weitere 57 Wohnungen in der Daimlerstraße und der Voltastraße saniert. Die Mieten steigen dann 3,50 bis 4,80 Euro auf 5 bis 7,50 Euro kalt pro Quadratmeter. Für 2010 sei in Babelsberg die Sanierung von 60 Wohnungen in der Glasmeisterstraße sowie der Rudolf-Breitscheid-Straße geplant. jab
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