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Homepage: 162 Millionen Chinesen im Netz Neue Daten aus Asien

Thema auf Internetgipfel

Stand:

In China boomt das Internet: Die Zahl der chinesischen Internetnutzer ist in den vergangenen zehn Jahren von einer Million auf 162 Millionen gestiegen. Die Zahl der chinesischen Webseiten wuchs von 1500 auf 1,3 Millionen. Das berichtete die Vorsitzende der chinesischen Internetgesellschaft, Prof. Hu Qihen, auf dem jüngsten Internetgipfel am Potsdamer Hasso-Plattner-Institut (HPI). Laut Hu gibt es in China derzeit 118 Millionen Rechner, die mit dem Internet verbunden sind. Vor fünf Jahren waren es 29 Millionen.

Es ist viel passiert, seit HPI-Professor Werner Zorn China vor 20 Jahren an das Internet angeschlossen hat. Trotzdem sind nur rund zwölf Prozent der 1,3 Milliarde Chinesen im WorldWideWeb unterwegs. Im Vergleich dazu haben in den USA 70 Prozent der Einwohner einen Internet-Zugang, in Europa 40 Prozent und Deutschland 61 Prozent. Auf der ganzen Welt betrage die Internetdurchdringung fast 18 Prozent. 74 Prozent der chinesischen Onliner gingen von zu Hause aus ins Internet, 37 Prozent von Internetcafes, 31 Prozent vom Arbeitsplatz und zwölf Prozent von Schulen aus, sagte Hu, die auch Mitglied der chinesischen Akademie der Wissenschaften ist, über jüngste Untersuchungen.

Die Internetnutzung verteilt sich demnach in China nahezu gleich zwischen Männern und Frauen. Die meisten sind sehr jung: Achtzig Prozent der chinesischen Internetnutzer seien unter 35 Jahre alt. Trotz staatlicher Zensur ist für sie das Internet nach Hus Angaben die wichtigste Nachrichtenquelle, die Hälfte nutze es zudem besonders gern zur Unterhaltung, so das Ergebnis einer Umfrage. 2007 rechne China mit einem Umsatz von 250 Millionen US-Dollar im Internethandel. So gebe es auch ein chinesisches Internet-Auktionshaus – ähnlich wie Ebay. Auf der Website www.taobao.com würden mittlerweile mehr als 30 Millionen Chinesen bieten und versteigern, so Hu, die auch das Steuerungsgremium der zentralen Registrierungsstelle für Internetdomains leitet.

Nach Worten der chinesischen Internet-Expertin nutzen Regierungsstellen ihres Landes das Netz zunehmend dafür, um eine komfortable Interaktion zwischen den Einwohnern und den Behörden möglich zu machen. Das Internet diene auch dazu, die Popularisierung der Wissenschaften in China voranzutreiben. Als derzeitige Hemmnisse für ein noch stärkeres Wachstum des Internets in China hätten ein einer jüngeren Umfrage 43 Prozent der Befragten den Mangel an Computer- und Internet-Kenntnissen, 31 Prozent den Mangel an Internetzugang und an einem Computer, sowie 18 Prozent den Mangel an Zeit angegeben. Auch sei das Rechtssystem noch nicht genug entwickelt für die Steuerung des Internets, so Hu. Und die Spam-, Viren- und Hacker-Angriffe hätten zugenommen. Während die chinesische Regierung im Jahr 2003 nur 2600 Vorfälle registriert hatte, waren es 2006 schon 26 500. Ein ernstzunehmendes Problem stelle für viele Chinesen aber eher die Onlinespiel-Sucht dar – gerade bei den jungen Leuten, so Hu.

China war Hauptthema auf der internationalen Tagung in Potsdam, an der rund 200 Internet-Experten teilgenommen hatten. just

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