zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: 17-jähriger Linker vor Gericht

Morgen beginnt Prozess um Überfall in Drewitz

Stand:

Am Potsdamer Amtsgericht wird ab morgen ein Überfall in Drewitz verhandelt, der im vergangenen Jahr offenbar von einer Gruppe linker Jugendlicher auf Neonazis verübt worden ist. Angeklagt ist ein 17-Jähriger, der sich unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Landfriedensbruch im besonders schweren Fall verantworten muss. Der zweite Gerichtstermin ist am 11. Oktober.

Der Angriff hatte Aufsehen erregt: In der Nacht zum 5. März vergangenen Jahres sollen rund 20 rechte Jugendliche auf einem Spielplatz in der Konrad-Wolf-Allee von rund 20 Vermummten angegriffen worden sein, die mit Eisenstangen bewaffnet gewesen sein sollen. Dabei sollen die Angreifer „Scheiß Faschos“ gerufen haben. Als Polizisten eintrafen, waren die Angreifer aber bereits verschwunden.

Der Ausgang des Falls ist von Interesse, weil er eine neue Diskussion um Gewalt zwischen Anhängern der linken und der rechten Szene entfachte. Verwunderung hatte trotz der Heftigkeit des Überfalls die geringe Zahl von nur sechs Leichtverletzten ausgelöst. Linke Gruppen hatten die Polizei damals kritisiert und von Vorverurteilung der antifaschistischen Szene gesprochen. Die Rechten hätten sich möglicherweise untereinander geprügelt, hieß es. Beim Landeskriminalamt (LKA) steht der Fall allerdings inzwischen als politisch motivierte Straftat von links in der Statistik, bestätigte gestern eine LKA-Sprecherin den PNN. Dagegen taucht der Fall im aktuellen Rechenschaftsbericht zur Umsetzung des Potsdamer Aktionsplans gegen Gewalt als nicht politisch-motivierte Tat auf. HK

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })