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FUSSBALL-OBERLIGA NULLDREIER: 17 Spieltage stand Babelsberg an erster Stelle „Hätte gern noch bis zum 8. Juni gespielt“

Babelsbergs Trainer Peter Ränke zur nun beendeten Fußball-Oberliga-Saison und zu Plänen für 2004/05

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FUSSBALL-OBERLIGA NULLDREIERBabelsbergs Trainer Peter Ränke zur nun beendeten Fußball-Oberliga-Saison und zu Plänen für 2004/05 Hertha (A) ist Meister, doch der SV Babelsberg stand länger an der Tabellenspitze. 17 Spiele weilte die Elf dort oben, Hertha nur 16. Drei Spitzenreiter gab es insgesamt – Rostock (A) war das dritte Team (5 Spieltage). Fairste Mannschaft ist die TSG Neustrelitz, deren Spieler 49 gelbe Karten, aber keinen Platzverweis bekamen. Unfairstes Team ist Lichtenberg 47: elf Platzverweise und 91 gelben Kartons. Den höchsten Saisonsieg feierte der SVB beim 9:1 gegen den Berliner AK, der höchste Zu-Null-Sieg steht für Schönberg gegen Eberswalde (8:0). Beide waren am 8. November (17. Spieltag), der mit 39 Treffern torreichste Tag der Saison. Schlusslichter sind die Spieltage 7 und 30 mit je 18 Toren in neun Spielen. Sind Sie froh, dass diese Oberliga-Saison zu Ende ist, Herr Ränke? Ich hätte schon gern noch bis zum 8. Juni gespielt. Überwiegt der Frust über den verpassten Staffelsieg oder die Meinung, dass die Saison letztlich recht positiv lief? Einerseits sind 84 Punkte und 91 Tore sehr viel. Wir haben drei Viertel unserer Spiele gewonnen, haben 30 von 36 Spielen nicht verloren – gemessen an der Tatsache, was zu Beginn der Saison mit dem Verein Babelsberg 03 los war, ist das eine überragende Saison. Andererseits ist aber auch klar: Wenn man sich solche Möglichkeiten wie wir erarbeitet hat, diese aber aus den verschiedensten Gründen nicht nutzt, um den Staffelsieg zu sichern, ist das nicht befriedigend. Darüber bin ich ehrlich gesagt tief enttäuscht. Was bleibt aus dieser Saison am nachhaltigsten in Ihrer Erinnerung? Unsere Fans. Sie sind in der Nord-Staffel einmalig. Das sieht man an den Statistiken und auch an der Unterstützung für uns. Beispielsweise in beiden Spielen gegen die Hertha-Amateure. Zu Hause im Karl-Liebknecht-Stadion haben wir mit unserer Leistung eine Euphorie entfacht, die schon für ein Gänsehaut-Feeling sorgte, und auch im Jahn-Stadion hatten wir eine unglaubliche Unterstüzung, vor der ich persönlich nur den Hut ziehen kann. Das sind bleibende Erinnerungen. Beeindruckend war ebenfalls Babelsbergs Heimbilanz mit 16 Siegen und zwei Unentschieden in dieser Saison, oder? Das ist auch in engem Zusammenhang mit unseren Zuschauern zu sehen, die uns zu Hause nach vorn treiben und in Phasen, in denen es nicht so läuft, ebenso unterstützen. Außerdem haben wir immer versucht, entsprechend unseren Möglichkeiten attraktiv und offensiv mit sehr viel Druck nach vorn zu arbeiten; das hat sich letztendlich ausgezahlt. Dass man nicht alle 18 Heimspiele gewinnt, halte ich eher für normal. Wir haben in fast jedem unserer Heimspiele mindestens zwei Tore geschossen und unseren Fans einen schönen Nachmittag bereitet. Gab es einen Ihrer Spieler, der in dieser Saison Ihre Erwartungen übererfüllte? Wir haben unsere Mannschaft zu Saisonbeginn mit sehr heißer Nadel gestrickt, und bei vielen Spielern, die neu hinzu kamen oder blieben, konnte man nicht damit rechnen, dass sie speziell in den ersten 20, 25 Spielen derart gute Leistungen bringen. Hervorheben möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt niemanden. In dieser Woche wird noch trainiert – ist das denn noch ernsthaft möglich? Es geht jetzt weniger um ernsthaftes Trainieren als um Abtrainieren, um organisatorische Dinge und ein langfristiges Vorbereiten der nächsten Saison. Werden in dieser Woche schon Kandidaten für die künftige Oberliga-Mannschaft erscheinen? Mal sehen Haben alle bisherigen Kicker Verträge auch für die kommende Saison vorliegen oder gibt es Spieler, mit denen Sie nicht mehr planen? Ich werde mich zu personellen Fragen zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht äußern. Erst dann, wenn alles unter Dach und Fach ist. Wissen schon alle Spieler, die gehen können, davon? Noch nicht alle, denn es gibt noch etliche Unwägbarkeiten. Bis wann sollen die personellen Planungen überwiegend abgeschlossen sein? Ich hoffe, es gelingt uns in den nächsten beiden Wochen. Wobei wir finanziell nicht auf Rosen gebettet sind und uns jede Investition genauestens überlegen müssen. Für manchen Spieler, der Interesse an Babelsberg hätte, reicht unsere Wirtschaftlichkeit halt nicht. Wann beginnt die Vorbereitung auf die neue Saison? Am 1. Juli. Was wird in der kommenden Saison für Nulldrei drin sein? Wir müssen erstmal die jetzige Saison analysieren, um Schwachstellen beziehungsweise personelle Probleme zu überdenken und unsere Mannschaft im Rahmen unserer Möglichkeiten qualitativ zu verstärken. Wir wollen natürlich alles versuchen, so schnell wie möglich aus dieser Liga heraus zu kommen. Unser Ziel kann es einfach nur sein, in der nächsten Saison aus dieser Liga aufzusteigen. Darum werden Sie in der nun anstehenden Regionalliga-Relegation sicher Herthas Amateuren die Daumen drücken, oder? Ich hoffe, dass sie ihre personellen Vorteile nutzen und die Relegation gewinnen, damit wir sie nicht mehr vor uns haben. Herthas Aufstieg wäre schon ganz angenehm. Das Interview führte Michael Meyer Insgesamt 21 Spieler setzte der SV Babelsberg 03 in der am Sonntag beendeten Saison der NOFV-Oberliga Nord in seinen 36 Punktspielen ein. Als Dauerbrenner erwies sich dabei Mannschaftskapitän Patrick Moritz (Foto), der in keinem Meisterschaftsspiel fehlte und dabei insgesamt 18mal ins gegnerische Tor traf. Treffsicherster Nulldreier war Enrico Röver (Foto) mit 21 Toren vor Kostas Pantios (20), der in den letzten beiden SVB-Partien nicht mehr mitwirkte. „Oldie“ unter den Nulldrei-Kickern war Hendryk Lau (34/Foto), der mit 15 Saisontoren ebenfalls bewies: Alter schützt vor Torerfolgen nicht.

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