Landeshauptstadt: 1700 „Scheinstellen“
„Plus-Ein-Euro-Jobs“ bieten ab 1. März Qualifizierung für Alg-II-Empfänger / Fünf Anträge abgelehnt
Stand:
„Plus-Ein-Euro-Jobs“ bieten ab 1. März Qualifizierung für Alg-II-Empfänger / Fünf Anträge abgelehnt Ab März bietet die Potsdamer Arbeitsgemeinschaft zur Grundsicherung für Arbeitssuchende (Paga) mehr als 500 so genannte Ein-Euro-Jobs an, bis zum Mai sollen es 1700 sein. Das sagte Frank Thomann, Geschäftsführer der Paga, am Donnerstag. Dafür stellt die Arbeitsgemeinschaft, die nach Inkrafttreten der Hartz- IV-Reform frühere Empfänger von Sozial- und Arbeitslosenhilfe betreut, 2,3 Millionen Euro zur Verfügung. Thomann nennt das Programm „Plus-Ein-Euro- Jobs“, da Arbeitslosengeld-II-Empfänger (Alg II) die 1,30 Euro pro Arbeitsstunde zusätzlich netto zu Sozialleistungen und Wohnzuschüssen bekommen. Das Aufgabengebiet der Jobs erstreckt sich dabei von Garten- und Landschaftspflege bis hin zur Hilfe in Kindertagesstätten. 149 Träger gemeinnütziger Einrichtungen haben sich laut Thomann um die Arbeitssuchenden beworben, fünf Anträge wurden abgelehnt. Grund war, dass deren Arbeitsangebot nicht gemeinnützig war und andere, reguläre Arbeitskräfte verdrängt hätte. Alle 1700 Stellen haben laut Geschäftsführer in Absprache mit der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer eine Unbedenklichkeitsbescheinigung erhalten. Es seien alles „Scheinstellen“, die es ohne dieses Programm nicht geben würde. Der Antragsteller mit dem größten Kontingent sei die Diakonie mit 109 „Plus-Ein-Euro-Jobs“. Diese Minijobs werden aber nicht länger als drei oder sechs Monate dauern. Denn weder soll den freien Trägern eine Dauersubvention zuteil, noch sollen die Arbeitssuchenden auf solchen Stellen geparkt werden. Diese Jobs, so Thomann, dienen einzig der Qualifizierung der Arbeitssuchenden. Ein direkter Übergang in den ersten Arbeitsmarkt sei nicht zu erwarten. Sollte sich ein Alg-II-Empfänger den Stellen verschließen, drohe ihm laut Thomann eine Leistungskürzung um 30 Prozent. Als negativ wertet er, dass die Teilnehmer an dem Programm aus der Arbeitslosenstatistik falle, obwohl sie weiter auf Arbeitssuchende sind. jab
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: