
© Manfred Thomas
Sport: 18 Hundertstel fehlen noch
Claudia Hoffmann aus Potsdam rückt immer näher an die für die EM notwendige 800-Meter-Zeit heran
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Die Normzeit rückt näher und näher – noch aber war Claudia Hoffmann vom SC Potsdam nicht schnell genug, um sich über 800 Meter das Ticket zu den Leichtathletik-Europameisterschaften Ende Juli in Barcelona zu erlaufen. So dicht dran an ihrem Ziel – den 2:01,00 Minuten – wie am Samstag bei der DLV-Gala in Wattenscheid war die 27-Jährige jedoch noch nie. Mit 2:01,18 Minuten verbesserte sie erneut ihre kürzlich in Prag erzielte persönliche Bestzeit von 2:01,55 Minuten. Damit ist sie der EM-Norm bis auf 18 Hundertstelsekunden nah. „18 Hunderstel sind auf den 800 Metern sehr wenig“, meint Hoffmann. „Daher bin ich weiter guter Dinge, dass ich es noch schaffen kann.“
Am Samstag sollte Anita Konert als Tempomacherin für eine schnelle erste Runde sorgen, um Hoffmann die für Barcelona nötige Zeit zu ermöglichen. Die Polin war aber zu langsam, absolvierte die ersten 400 Meter in nur 59,85 Sekunden. „Wir wollten eine 58er Zeit haben, aber die Tempomacherin hat es ein bisschen verbummelt“, erzählte später die Potsdamerin, die nach rund 500 Metern selbst an die Spitze ging und auf den letzten 200 Metern noch von der Ukrainerin Natalija Lupu abgefangen wurde. Lupu siegte in 2:00,77 Minuten vor Hoffmann und der Russin Alexandra Bulanowa (2:01,76). „Ich wollte noch an Nataliia vorbei, aber es hat nicht mehr ganz gereicht“, so Claudia Hoffmann, die ihr Rennen vom Samstag dennoch als einen „Super-Schritt nach vorn“ bezeichnete. „Ich habe gezeigt, dass ich zwei fast gleich schnelle Runden laufen kann.“ Wann sie das nächste Mal die Normzeit angreift, will sie heute mit ihrem Trainer Frank Möller festlegen.
Ihr Klubkollege Thomas Schneider möchte sich über 400 Meter ebenfalls für die EM qualifizieren. Der derzeit schnellste Deutsche auf der Stadionrunde unterstrich seine nationale Spitzenposition auch am Samstag in Wattenscheid mit dem 400-Meter-Sieg in 46,22 Sekunden vor Erik Krüger aus Magdeburg (46,56) und Jonas Plass aus Wendelstein (46,74). Mit seiner Zeit war er allerdings weit von seiner Anfang Juni in Regensburg erzielten persönlichen Bestmarke von 46,03 Sekunden entfernt – und noch weiter von der Barcelona-Norm von 45,90 Sekunden. Der 21-Jährige Cottbuser im SCP-Trikot war daher natürlich „nicht zufrieden mit dieser Zeit“, wie er erklärte. „Hinten raus war es sehr gut, vorne war ich wahrscheinlich zu langsam. Ich muss das aber noch genau mit meinem Trainer analysieren.“
Auch Potsdams Hochspringerin Annett Engel hatte in Wattenscheid nichts mit dem EM-Ticket zu tun. Sie blieb mit 1,84 Metern einen Zentimeter unter ihrer Saisonbestleistung (1,85m) und wurde Dritte hinter Ariane Friedrich aus Frankfurt/Main (1,96) sowie der Ukrainerin Wita Stjopona (1,93). Die EM-Norm beträgt 1,93 Meter. Michael Meyer
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