Aus dem GERICHTSSAAL: 18 Monate Gefängnis für Drogendealer

Die Namen seiner Abnehmer wollte Falko F.* (31) nicht nennen, auch nicht verraten, woher er die Drogen bezog. Den Handel mit Betäubungsmitteln gab der Arbeitslose allerdings ohne Umschweife zu. Das Schöffengericht unter Vorsitz von Amtsrichterin Birgit von Bülow verurteilte ihn dafür am Dienstag zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten und ordnete die Fortdauer der Untersuchungshaft an.

Nachbarn des am Schlaatz Wohnenden argwöhnten, dass in seinen vier Wänden nicht alles mit rechten Dingen zugehe. Ein anonymer Anrufer gab der Polizei den entscheidenden Tipp. Das Amtsgericht ordnete für den 18. Juli vorigen Jahres eine Hausdurchsuchung bei dem Hartz-IV-Empfänger an. Falko F. überreichte den Beamten freiwillig eine Schale mit Rauschgift. Im Einzelnen handelte es sich um 131 Gramm Haschisch und 27,74 Gramm Amphetamine. Auf dem Balkon der mit Rattenkäfigen und Aquarien vollgestellten Wohnung entdeckten die Ordnungshüter zudem fünf Hanfpflanzen. Die Ermittlungen ergaben, dass das beschlagnahmte Haschisch einen Marktwert von etwa 1 300 Euro hatte. Der Wert der Amphetamine soll bei rund 500 Euro gelegen haben. Falko F. wurde noch am selben Tag festgenommen.

Der Mann ist mehrfach wegen Diebstahls, Waffen-, Verkehrs- und Drogendelikten sowie Körperverletzung vorbestraft, das Leben hinter Gittern kennt er. Seit seinem 17. Lebensjahr konsumiert Falko F. Drogen und Alkohol. Nach entsprechenden Therapien wurde er rückfällig. Eine Berufsausbildung absolvierte er nicht. „Ich habe viel Nichts gemacht“, sagte der Förderschulabgänger am Dienstag. „Durch meine Sucht stand ich mir immer irgendwie im Weg.“ In der Untersuchungshaft sei er clean geworden, sogar inzwischen als Hausarbeiter tätig. „Ich gebe Essen aus und helfe bei der Reinigung. So kann ich die Tage sinnvoll verbringen“, berichtete der Angeklagte. „Ihre Lebensgefährtin wäre sicher froh, wenn Sie mal wieder in Freiheit wären und ihr helfen könnten“, sagte ihm die Richterin nach dem Urteil. (*Name geändert.) Hoga