
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: 20 Jahre ambulante Krebstherapie 19 000 Patienten im Krebszentrum behandelt
Innenstadt - Die guten Nachrichten zuerst: Die Überlebenszeit von Krebspatienten hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten immens verbessert. Die Therapien sind heute vielfältiger und besser.
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Innenstadt - Die guten Nachrichten zuerst: Die Überlebenszeit von Krebspatienten hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten immens verbessert. Die Therapien sind heute vielfältiger und besser. Die schlechte Nachricht: An den Heilungschancen hat sich nicht viel geändert.
Dennoch gibt es Hoffnung: „50 Prozent der Krebserkrankungen sind heilbar“, schätzt der Gründungsvater des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in der Potsdamer Kurfürstenstraße, Doktor Georg Günther.
Am häufigsten behandeln die vier auf Onkologie und Hämatologie spezialisierten Ärzte des Zentrums Darm-, Lungen- und Brustkrebs. Auch Hautkrebs habe in den letzten Jahren zugenommen, erklärt Günther beim gestrigen Pressegespräch zum Jubiläum. Bluterkrankungen, wie die chronische Leukämie, werden in den zwei Tageskliniken des MVZ ebenfalls häufig behandelt.
In Brandenburgs größtem Krebszentrum wurden in den letzten 20 Jahren etwa 19 000 Patienten betreut. Außerhalb von Potsdam gibt es noch zehn weitere ambulante Zentren. Die 1993 eröffnete Potsdamer Klinik war seinerzeit die erste in der Region.
Das Team aus Ärzten und Krankenschwestern behandelt pro Quartal 1800 Menschen mit bösartigen Erkrankungen. 500 von ihnen erhalten eine Tumortherapie. Dabei wende man nicht mehr nur die klassische Chemotherapie an, so die ärztliche Leiterin Annette Sauer, sondern auch modernere Behandlungen wie zum Beispiel eine Antikörpertherapie, bei der gesunde Zellen geschont werden.
Die Patienten des Zentrums werden bei Blutauffälligkeiten oder Tumorverdacht von ihrem Hausarzt in das Zentrum überwiesen. „Bei der Erstdiagnose können wir schon sagen, ob es sich um etwas Ernsthaftes handelt“, sagt Sauer. Festgelegt werde dann auch, ob ambulant oder stationär behandelt werden müsse. Täglich kommen etwa 40 bis 50 Patienten zur mehrstündigen Behandlung in die Tagesklinik.
Die Besonderheit des MVZ, so Sauer, seien der Schwerpunkt auf Blut- und Krebserkrankungen sowie die Vorteile einer ambulanten Therapie. Im Gegensatz zum Krankenhaus sind die Abstimmungen einfacher, Entscheidungen werden schneller getroffen, so Sauer. Das kleine Team kenne alle Patienten, die zum Teil über Jahre betreut werden. „Sie sehen nicht ständig einen neuen Oberarzt vor sich“. Zudem können die Patienten in ihrem gewohnten Umfeld bleiben. es
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