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Sport: 20 Kilometer bis zum Olympia-Ticket

Geher Hagen Pohle vom SC Potsdam will es am Samstag in La Coruna

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Hagen Pohle kann noch hoffen – und er will am Samstag möglichst Nägel mit Köpfen machen. Dann wird der Geher des SC Potsdam bei der Geher-Challenge im spanischen La Coruna über 20 Kilometer noch einmal versuchen, das letzte noch freie Olympia-Ticket für Deutschland auf dieser Strecke zu erkämpfen. „Ich habe noch die Chance, muss jetzt aber die Normzeit gehen, um in London starten zu können“, sagt der 20-Jährige, der um die Schwere der Aufgabe weiß. Seine Bestzeit steht bei 1:23,18 Stunden, die Norm für London heißt 1:21:45 Stunden. „Bis dahin ist es noch ein ganzes Stück. Sich um anderthalb Minuten zu verbessern ist nicht unmöglich – dafür müsste am Samstag aber alles stimmen“, erklärt der U18- Weltmeister von 2009 und U20-Europameister von 2011.

Hagen Pohle hatte das London-Ticket schon Mitte Mai im russischen Saransk im Blick, „aber da ist einiges schief gelaufen, da war ich mit 1:28:58 sehr schlecht“, meint der Potsdamer selbstkritisch zu seinem dortigen Platz 74. „Ich habe mich anfangs wohl überschätzt, bin das Rennen zu schnell angegangen und dann eingebrochen.“ Das habe anschließend doch an seiner Psyche genagt, gibt Pohle zu. „Inzwischen ist Saransk aber abgehakt.“ Am Samstag in seinem insgesamt sechsten Wettkampf über 20 Kilometer wolle er diesen Fehler vermeiden. „Gut in Form bin ich – mal sehen, was am Samstag möglich ist.“

Da sein Heim- und Bundescoach Ronald Weigel derzeit mit Klubkamerad Christopher Linke zur Olympia-Vorbereitung im Höhentrainingslager auf dem Belmeken im bulgarischen Rila-Gebirge weilt, wurde Pohle in den letzten Tagen daheim im Luftschiffhafen von Landestrainerin Manja Berger betreut, ehe er heute gemeinsam mit Maik Berger, Carsten Schmidt und Marcel Lehmberg aus Berlin sowie Carl Dohmann vom SCL-Heel Baden-Baden nach Spanien fliegt. Auch jene vier Geher hoffen noch auf einen Olympia-Start in London, den bislang nur Christopher Linke vom SCP und André Höhne vom SCC Berlin sicher haben.

Im 20-Kilometer-Gehen der Frauen muss die Ex-Potsdamerin Sabine Krantz vom TV Wattenscheid 01 jetzt in La Coruna noch die Olympia-Norm von 1:31:15 Stunden schaffen, die Melanie Seeger vom SC Potsdam bereits Ende September vergangenen Jahres beim Internationalen Straßengehen in Naumburg mit ihrer Siegerzeit von 1:29:20 Stunden unterbot. Seeger steht daher am Samstag in Spanien nicht mehr unter Zugzwang. „Für sie haben jetzt alle Wettkämpfe Trainingscharakter. Ihr ganzer Fokus ist bereits auf den 11. August, ihren Start in London, ausgerichtet“, sagt Michael Klabuhn, der beruflich seit 20 Jahren in einem Berliner Kinderheim tätig ist und Seeger fast genau so lange ehrenamtlich trainiert.

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