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Landeshauptstadt: 2010 mehr linke als rechte Gewalttaten

In Potsdam hat es laut der amtlichen Polizeistatistik im vergangenen Jahr mehr links- als rechtsextrem motivierte Gewalttaten gegeben. Das bestätigte Polizeisprecher Mario Heinemann den PNN.

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In Potsdam hat es laut der amtlichen Polizeistatistik im vergangenen Jahr mehr links- als rechtsextrem motivierte Gewalttaten gegeben. Das bestätigte Polizeisprecher Mario Heinemann den PNN. Demnach seien fünf von acht politisch motivierten Straftaten in Potsdam, zu denen 2010 ermittelt worden sei, von Tätern aus dem linken Spektrum begangen worden. Die anderen drei Fälle hätten einen rechtsextremen Hintergrund besessen.

Zum Vergleich: Im Jahre 2009 gab es 14 politisch motivierte Gewaltstraftaten. Davon waren laut Polizei acht rechts- und sechs linksextrem motiviert. 2008 war das Verhältnis zwischen den Szenen mit elf zu elf Taten ausgeglichen. 2007 gingen neun Gewalttaten auf linksextreme und sieben auf rechtsextreme Gesinnung zurück, so die Polizei. Insofern wollte Heinemann gegenüber den PNN die erneute Verschiebung hin zu mehr linken als rechten Gewalttaten nicht „überinterpretieren“: Insgesamt sei die Zahl der Fälle im vergangenen Jahr „klein“. Zudem müsse bedacht werden, dass Potsdam eine „starke“ linke Szene besitze. Insgesamt sei die rechte Szene im vergangenen Jahr an 91 Straftaten beteiligt gewesen, etwa auch an Propaganda-Delikten. Auf Seiten der linken Szene habe es insgesamt 26 Straftaten gegeben, so Heinemann.

Allerdings: Anders als die Polizei geht der Verein Opferperspektive zur Beratung von Opfern rechter Gewalt für das vergangene Jahr in Potsdam nicht nur von drei, sondern von sechs Attacken mit rechtsextremen Hintergrund aus. Diese Fälle – allesamt von der Polizei gemeldet, aber teilweise nicht als rechte Gewalttat bewertet – hat der Verein auf seiner Internetseite veröffentlicht. HK

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