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Landeshauptstadt: 2010 Wasser im Kanal

Förderverein sucht Sponsoren für Kellertorbrücke

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Innenstadt - Die noch vorhandenen Wände des Stadtkanals hinter der Kellertorbrücke sind freigelegt, die ersten Kiefernpfähle zur Verstärkung der 250 Jahre alten Gründungen gerammt und das Pflaster aus kleinen Feldsteinen neben der nördlichen Kanalmauer blankgefegt worden. Hier legten im 19. Jahrhundert die Kähne an, die das Fourage-Magazin mit Nachschub versorgten.

Wie Potsdams neuer Baudezernent Matthias Klipp gestern in Vorbereitung auf den Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag betonte, werde sich die Wiederbelebung des Stadtkanals „enorm auf die Qualität des öffentlichen Raums auswirken und den Standort für zukünftigen Wohnungsbau aufwerten“. Dass es dabei nicht so schnell vorangeht wie geplant, entschuldigte er mit den Worten: „Behutsame Stadterneuerung dauert eben manchmal etwas länger.“ Albrecht Gülzow, beim Sanierungsträger verantwortlich für den Stadtkanal, erklärte, dass bis Oktober die nördliche Einfassungsmauer bis zur Kellertorbrücke aufgemauert werden könne. Zum nächsten Tag des offenen Denkmals sei man dann wahrscheinlich so weit, dass Havelwasser bis zur Brücke in den Kanalabschnitt einfließen könne. Am Sonntag bekommt der Stadtkanal zwar auch Besuch von einer Schiffsflottille, die muss aber noch am Eingangsufer verharren. Dem Chef des Stadtkanalvereins Siegfried Benn macht der Zeitfaktor allerdings Sorgen. Bis zum Winter müssten die historischen Teile der Kellertorbrücke gesichert und ausgebaut sein, da sie sonst weiter verfielen, sagte er. Und auf Nachfrage: Er brauche so schnell wie möglich 150 000 bis 180 000 Euro für Sicherung und Weiterbau der Brücke. Wie Benn durchblicken ließ, gebe es Verhandlungen mit Sponsoren. Zugesichert sei aber noch nichts. Der Verein hatte sich verpflichtet, den Neuaufbau der Brücke unter Verwendung von historischen Teilen selbst zu finanzieren. Nun setzt Benn auf den Tag des offenen Denkmals, um Gelder für den Fortgang der Arbeiten einzuwerben. Klipp kündigte an, ebenfalls auf Sponsorenjagd zu gehen. Wer die Brücke finanziere, könne sich schon zu Lebzeiten ein Denkmal setzen. Man könne sie nach dem Spender benennen, schlug er vor. Als Sparfaktor soll sich der Einsatz von Azubis des Bildungsvereins Bautechnik erweisen. Zum Denkmalstag haben die Lehrlinge die Baustelle bereits ordentlich hergerichtet. Für die Archäologen ist das Kanalstück eine wahre Fundgrube. Als eines der am längsten besiedelten Gebiete der Stadt finden sich dort Spuren aus der Steinzeit, Bronzezeit und der slawischen Besiedlung. dif

Der Förderverein empfängt am Sonntag die Besucher zwischen 10 und 17 Uhr. Es gibt Getränke und Fischspezialitäten zu kaufen. Führungen sind 11 und 14 Uhr.

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