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Landeshauptstadt: „2011 ist die historische Mitte fertig“

Neue Hülle und neue Orgel für St. Nikolai / Vorbereitungen für 3. Oktober / Chinesisches Pflaster

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Neue Hülle und neue Orgel für St. Nikolai / Vorbereitungen für 3. Oktober / Chinesisches Pflaster Von Günter Schenke Innenstadt - Die historische Mitte Potsdams, bestehend aus Stadtschloss als Landtagssitz, restauriertem Altem Rathaus und Nikolaikirche soll bis zum Jahre 2011 im Wesentlichen wieder aufgebaut sein. Das gab Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz gestern in den Räumen der Kirchengemeinde von St. Nikolai bekannt. Damit wäre einer der einst schönsten Plätze Europas mit seinen wesentlichen Bauwerken wieder hergestellt. Am Mittwoch beschloss die Stadtverordnetenversammlung eine Prioritätenliste, mit der die Finanzierung der Komlexsanierung des Alten Rathauses sowie die Restaurierung der Nikolaikirchenhülle möglich wird. Für den Wiederaufbau des Stadtschlosses als Landdtagssitz laufen Vorbereitungen für die Wettbewerbsausschreibung. Die Restaurierung der Fassade sowie der Kuppel der Potsdamer Nikolaikirche, eines der bedeutendsten Bauwerke des deutschen Klassizismus, solle bereits 2008 abgeschlossen sein, sagte der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates von St. Nikolai, Michael Kuchenbecker. Die Stadt werde über Städtebaufördermittel in den nächsten zwei Jahren 1,9 Millionen Euro als Anschubfinanzierung zur Verfügung stellen, sicherte die Baubeigeordnete zu. „Die Kirchengemeinde ist erleichtert, dass die Stadt ihrer Verantwortung für dieses zentrale Bauwerk nachkommt", äußerte sich Pfarrerin Susanne Weichenhan zufrieden über diese Zusage. Laut Kuchenbecker betragen die Gesamtkosten für die Fassade 5,2 Millionen Euro. Die Gemeinde müsse einen erheblichen Beitrag leisten, wovon ein Teil die Landeskirche beisteuere. Weitere Anteile sollen durch Spenden beziehungsweise durch Werbung hereinkommen. „Es gibt Interessenten“, teilte Kuchenbecker zur Werbung mit. Auf das Kirchengebäude als Werbeträger mit jährlichen Einnahmen von einer halben Million Euro könne die Gemeinde verzichten, wenn die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die beantragten Mittel bewillige. „Die Hülle reicht vom Kreuz auf der Laterne bis zum Fundament“, erläutert der Architekt Bernd Redlich. Die Laterne auf der Kuppel, ein über 14 Meter hohhes Teil, müsse zur Restaurierung abgeschraubt und mittels eines Kranes auf den Platz gestellt werden. An der kupfernen Kuppelhaut habe ein mit der Inspektion beauftragter Bergsteiger zwanzig Einschüsse aus Richtung Berliner Straße festgestellt. Sie müssten gelötet werden. Gegenwärtig finden auf dem Platz vor der Nikolaikirche umfangreiche Leitungsverlegungen und andere Tiefbauarbeiten statt. Bis zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober soll der Bereich des Alten Marktes mit chinesischem Pflastermaterial neu gestaltet und die jetzt abgetragene Treppenanlage der Nikolaikirche neu angelegt sein. Die Arbeiten stehen unter erheblichem Zeitdruck, weil in diesem Jahr die zentrale Feierstunde zum Tag der Deutschen Einheit in der von Karl Friedrich Schinkel erbauten Nikolaikirche stattfindet. Vorgesehen ist ferner der Einbau einer neuen Altarorgel, die zum Beginn der Bachtage am 4. September erklingen soll. Ein Ersatz für die im Krieg zerstörte Sauer-Orgel auf der Empore sei für die fernere Zukunft vorgesehen, teilte Gemeinde-Geschäftsführer Joachim Uhlig mit. Gegenwärtig erfolgt die „Umbindung der Fernwärme“ auf dem Platz, wodurch die Anlieger zeitweise ohne Heizung und Warmwasser auskommen müssen. Ferner sind umfangreiche Restaurierungsmaßnahmen am Obelisk im Gange. Wie Gesa Haan vom Sanierungsträger Potsdam informierte, werde der Plattenbehang erneuert. Um die Nikolaikirche und das Theaterhaus besser fußläufig zu erreichen, hat der Sanierungsträger durch die Firma Uni-Bau an der Langen Brücke eine Baustellentreppe aus Holz bauen lassen, welche die Wegebeziehungen erheblich verbessert.

Günter Schenke

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