Sport: 202 Tore Differenz
Handball-Regionalligist 1.VfL Potsdam erwartet am Sonntag den TuS Esingen
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Selbst Stammbesuchern der Heimspiele des Handball-Regionalligisten 1.VfL Potsdam dürfte die Beantwortung der Frage, wann die Truppe zuletzt in einem Meisterschafts-Heimspiel einmal mehr als 30 Tore geworfen hatte, schwer fallen. Vier Monate sind vergangen, seit der Zweitliga-Absteiger sein erstes Heimspiel gegen den BFC Preussen sicher mit 33:26 gewann. Es blieb das einzige Mal, dass der VfL sich daheim über diese Treffer- Grenze hinwegsetzen konnte. Die in dieser Saison bevorzugte Spielweise der Potsdamer basiert eben vordergründig auf guter Abwehrarbeit. Nach wie vor hat der VfL bisher die wenigsten Gegentreffer in der Regionalliga Nordost kassiert (400).
Der TuS Esingen, am kommenden Sonntag Gast des 1.VfL (16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee), stellt so etwas wie den sportlichen Antipoden dar. Der letztjährige Meister der Oberliga Hamburg bringt es auf den Spitzenwert von 602 Gegentreffern, pro Spiel sind dies im Schnitt 35. Die sportlichen Möglichkeiten beider Kontrahenten unterschieden sich schon vor einigen Monaten derart voneinander, dass der VfL im Hinspiel ohne Mobilisierung allerletzter Reserven und ohne seinen Torgaranten Enrico Bolduan zu einem sicheren 29:19 kam. „Die haben mit viel Herz gespielt“, befand Peter Melzer damals. Der Sportlehrer und VfL-Trainer hörte sich dabei fast so an, als spräche er über den Schüler, in dessen Beurteilung steht, dass er sich bemüht habe.Vor dem Rückspiel besteht angesichts der derzeitigen sportlichen Situation der Potsdamer jedoch kein Anlass zu Herablassung. Der Aufsteiger hat mit Christian Jürchott (bislang 102 Tore) Jan-Henning-Himborn (89) und Till Krügel (77) immerhin treffsichere Werfer.
Am Dienstag Abend richtete sich die Konzentration bereits auf die bevorstehende Aufgabe. Nach dem Videostudium wurde in Auswertung des 27:27 beim BFC Preussen die bessere Einbeziehung der Außenpositionen in das eigene Angriffsspiel sowie der Abschluss aus dem Rückraum trainiert, von wo in Berlin zu wenig Torgefahr ausging. Victor Pohlack und John Lenser brachten es gemeinsam auf lediglich fünf Tore. Keine Frage: Gegen den TuS Esingen dürfte sich auch den beiden Zwei-Meter-Männern mehr Raum zur Entfaltung bieten.
Dass sich der kommende Gast der Potsdamer im Bemühen um den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben hat, lässt sich aus dem 34:33 der Vorwoche gegen den AMTV Hamburg schließen. „Wir sollten uns daran nicht orientieren“, meint Peter Melzer. Tatsächlich wäre es mal wieder an der Zeit, die Gunst der Ansetzung für einen unverkrampften Auftritt zu nutzen. Die Sache mit den 30 Toren dürfte dann auch kein Problem darstellen...
Thomas Gantz
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