Für Bedürftige in Potsdam: 2020 Treffer für Potsdams Tafel sollen her
Die Potsdamer sollen ihr Fußballgeschick unter Beweis stellen: 2020 Tore sind zu schießen, um 22 Tonnen Lebensmittel für Bedürftige in der Stadt einzuspielen. So lautet jedenfalls die Stadtwette, die anlässlich des Bundestreffens der Tafeln am 6.
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Die Potsdamer sollen ihr Fußballgeschick unter Beweis stellen: 2020 Tore sind zu schießen, um 22 Tonnen Lebensmittel für Bedürftige in der Stadt einzuspielen. So lautet jedenfalls die Stadtwette, die anlässlich des Bundestreffens der Tafeln am 6. April im Lustgarten an der Torwand ausgetragen werden soll. Erzielen die Potsdamer an nur einem Tag 2020 Tore, dann werden die Lebensmittelketten Rewe und Penny eine Großspende an die Tafel in der Landeshauptstadt übergeben. Gelingt es ihnen, muss Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) einen Tag lang als Helfer bei einer der Ausgabestellen der Potsdamer Tafel anpacken. Damit die Chancen steigen, haben die Profifußballerinnen von Turbine Potsdam bereits ihre Unterstützung angekündigt.
Die Stadtwette wurde am gestrigen Dienstag bei der Pressekonferenz zum 22. Bundestafeltreffen vorgestellt, das vom 29. Juni bis 1. Juli erstmals in Potsdam stattfinden wird. Erwartet werden zu dem Treffen 800 bis 1000 Mitglieder, Mitarbeiter, Sponsoren und ehrenamtliche Unterstützer der mehr als 920 bundesweiten Tafeln, sagte Jochen Brühl, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V. „Für uns ist es eine große Auszeichnung, dass das Treffen im Juni hier stattfindet“, so Jakobs, auch Schirmherr der Zusammenkunft. Es sei eine gute Gelegenheit, um auf die wichtige Arbeit der Tafeln aufmerksam zu machen.
Mehr als 60 000 Ehrenamtliche engagieren sich bundesweit bei den Tafeln, die Lebensmittel an Bedürftige verteilen. „Eineinhalb Millionen Menschen kommen jährlich zu uns“, so Brühl. Die Tafeln sehe er als Seismograph und Mahner. Immer mehr Menschen seien von Armut betroffen, immer mehr kämen zu den Ausgabestellen der Tafeln. Auch in Potsdam.
Potsdams Tafel-Vorsitzender Johannes Wegner hofft sehr, dass die Potsdamer genügend Tore schießen und es den Wettgewinn von 22 Tonnen Lebensmitteln gibt. Denn die Lebensmittelspenden seien in den vergangenen Jahren zurückgegangen, so Wegner. Gleichzeitig steige der Bedarf an den drei Ausgabestellen in Potsdam und Teltow, die abwechselnd an sechs Tagen der Woche geöffnet haben. „Es kommen pro Ausgabetag zwischen 130 und 200 Bedürftige“, sagte Wegner. Im Durchschnitt seien es etwa 1000 Menschen in der Woche. Allein im Jahr 2016 habe die Potsdamer Tafel 53 800-mal Lebensmittelpakete in ihren Zweigstellen ausgegeben. Wegner erwartet mithilfe der Wette und durch das Bundestafeltreffen mehr Aufmerksamkeit für die ehrenamtliche Arbeit. Der Potsdamer Tafel fehle es an Helfern, sagte Wegner. „Es ist eine sehr kräftezehrende Arbeit und unseren Mitarbeitern fehlt es an jungem Nachwuchs.“
Das Ergebnis der Stadtwette soll bei der „Langen Tafel“ verkündet werden, die am 1. Juli auf dem Luisenplatz aufgestellt wird und Höhepunkt der Tagung sein soll. An einem mehr als 100 Meter langen kostenlosen Mittagstisch können sich Potsdamer mit den Mitarbeitern der Tafeln austauschen und sich ein Bild machen von ihrem Engagement.
Sarah Stoffers
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