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Sport: 2,05-Meter-Mann will noch höher hinaus

Hochspringer Oliver Bräutigam startet nun für den SC Potsdam und lernt auch von Annett Engel

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Seine eigene Körpergröße hat er mit 2,05 Metern nun erstmals in diesem Jahr übersprungen, aber er will noch höher hinaus. Oliver Bräutigam, neuer Hochspringer des SC Potsdam, wurde am vergangenen Wochenende Zweiter der Berlin-Brandenburgischen Hallenleichtathletik-Meisterschaften der A-Jugend und zeigte sich hinterher zufrieden. „Das lässt auf noch bessere Höhen hoffen“, meint der 17-Jährige, der seit letztem August die 11. Klasse der Sportschule Potsdam besucht und per 1. Januar 2008 vom LC Cottbus zum SC wechselte. Die nächste Gelegenheit, an seine eigene Bestmarke (2,08 m) heran zu kommen, hat er bereits am kommenden Samstag. Dann wird Bräutigam, der bei Doreen Lehnigk trainiert, auch bei den Titelkämpfen der Männer in der heimischen Leichtathletik-Halle springen.

Seit seinem Wechsel an die Havel hat Oliver Bräutigam, der im vergangenen Jahr lange an einem so genannten „Schlotterknie“ laborierte, bereits Fortschritte gespürt. „Ich merke, dass es voran geht. Vor allem im athletischen Bereich habe ich mich schon deutlich gesteigert“, erzählt der gebürtige Cottbuser, der außerdem konstatiert: „Das Training hier ist sehr viel spezifischer.“ Wobei der Hobby- Schlagzeuger, der früher mal in einer Cottbuser Schülerband spielte, auch vom gemeinsamen Training mit Deutschlands Hochsprung-Hoffnung Annett Engel profitiert. „Vor allem bei den Technik-Einheiten“, glaubt Bräutigam, der sich in diesem Jahr auf 2,12 Meter steigern will. Ob er auch schon 2,15 Meter – die für das diesjährige U20-EM-Ticket gefordert werden – schaffen könnte, lässt der C-Kader-Athlet offen. „Ich will mich da nicht selbst zu sehr unter Druck setzen“, sagt er.

Doreen Lehnigk hält eine Menge von ihrem neuen Schützling. „Oli hat sich in den letzten Wochen und Monaten prima entwickelt. Er arbeitet emsig an sich und ist auf einem guten Weg“, lobt die Lehrertrainerin der Potsdamer Sportschule, die auch Annett Engel trainiert. „Derzeit kann er noch einiges von ihr lernen. Annett kann sich aber auch manches von ihm abgucken – eine gewisse Lockerheit und Unbeschwertheit, die er mitbringt, fehlt ihr beispielsweise manchmal noch.“

Für Annett Engel werden die Landesmeisterschaften am Samstag der erste diesjährige Wettkampf sein. Ihre Fersenprobleme hat sie überstanden, dafür plagen sie nun muskuläre Rückenbeschwerden. „Ich kann nicht immer richtig atmen und brauche viel Physiotherapie“, erzählt die gebürtige Premnitzerin, die sich Hoffnungen auf die diesjährigen Olympischen Spiele machen kann. 1,93 Meter beträgt ihre bisherige Besthöhe, 1,95 Meter muss sie für die Fahrkarte nach Peking schaffen. „Ich bin da sehr zuversichtlich“, meint Engel, die in diesem Frühjahr an der Sportschule ihr Abitur machen wird. Auch ihre Trainerin sieht es so: „Annett“, erklärt Doreen Lehnigk, „hat die für die Olympischen Spiele geforderte Höhe drauf, muss sich hier aber auch gegen starke Konkurrenz durchsetzen.“

Lehnigk selbst muss nun bei den Titelkämpfen das zeitgleiche Springen der Frauen und Männer auf zwei Anlagen verfolgen und wird wohl mehr auf Bräutigam achten. Sie feilt mit ihm noch an technischen Umstellungen bei der Lattenüberquerung und im Anlauf. „Da“, erzählt sie, „fehlt noch ein bisschen das Timing bei den letzten Schritten.“ Wichtiger als Edelmetall sei ihr am Samstag, „dass Oli seine momentane Leistung stabilisiert und vielleicht 2,06 oder 2,07 Meter schafft.“

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