zum Hauptinhalt

Sport: 2265 Spiele an der Seitenlinie

Babelsbergs Fußball-Urgestein Klaus Benkert ist „Potsdams Seniorensportler des Jahres“ und denkt auch mit fast 70 weiter an die Jugend

Stand:

Fast jugendlich wirkte Klaus Benkert am Samstagabend, als er zu seiner Auszeichnung in die Saalmitte kam. Seine fast 70 Lebensjahre waren ihm ebenso wenig anzumerken wie die Knieoperation, der er sich nur vier Tage vorher hatte unterziehen müssen. Dass Sport jung hält, mag mancher als eine Floskel abtun – das Babelsberger Fußball-Urgestein war beim 10. Potsdamer Stadtsportball, auf dem es als „Potsdams Seniorensportler des Jahres 2007“ geehrt wurde, das beste Beispiel dafür. „Klaus Benkert ist heute noch genau so wie vor 20 Jahren“, staunte auch Klaus Herber. Der einstige Babelsberger Fußball-Torwart, heutige Radio-Journalist und Moderator des Samstagabends im Seminaris- Seehotels, kennt den Ehrenamtler seit langem und kann sich ein Urteil erlauben. Seine beiden Söhne Oliver und Eric, heuer bei Dynamo Dresden bzw. beim Werderaner FC aktiv, wurden in ihrer Jugend von Klaus Benkert trainiert – so wie ungezählte weitere Talente.

Das ist das große Verdienst des 69-jährigen Fußball-Enthusiasten, der 1952 als 14-Jähriger bei Rotation Babelsberg zu kicken begann, mit der A-Jugend seines Vereins FDGB-Pokalsieger und DDR-Meister wurde, später in der DDR-Oberliga kickte und in den 60er Jahren für Rotation, den SC Potsdam und Motor Babelsberg 258 DDR-Liga-Spiele bestritt: Benkert bildete nach seiner aktiven Zeit als Nachwuchs- Trainer immer wieder junge Kicker zu höheren Aufgaben aus. Zu den größten Talenten, die er betreute, zählt er selbst die beiden Torhüter Oliver Herber und Matthias Hanauer, Dankmar und Frank Edeling sowie später Dankmars Sohn Volker, Heiko und Michael Bengs sowie Edgar Hecht. Als Coach von Schüler-, Jugend- und Juniorenteams sowie einem Jahr auch der Männer-Mannschaft agierte Benkert bei insgesamt 2265 Spielen an der Seitenlinie. Und im Nachwuchsausschuss seines Vereins ist er immer noch aktiv „Wenn einer die heutige Ehrung verdient hat, dann er nach seinen 55 Jahren im Babelsberger Fußball“, meinte SVB-Präsident Rainer Speer am Samstagabend.

Benkerts Schützlinge von einst waren etwa ebenso alt wie „Potsdams Nachwuchssportler des Jahres 2007“ Anne Hackel, Andrea Hirsemann, Sophie Prepernau, Juliane Hinsche, Gordon Wolf, Felix Wolf und Patrick Lux, die auf dem Stadtsportball ebenfalls ausgezeichnet wurden (siehe nebenstehend). Hirsemann und Lux weilen derzeit in Trainingslagern in Mittersill (Österreich) beziehungsweise Stuart (USA), die anderen jungen Asse wurden von den 300 Ball-Gästen lautstark gefeiert. Ebenso wie Benkert, der auch im Augenblick seiner Ehrung an die Jugend dachte. „Wer Sport treibt, hat keine Zeit, Häuser zu beschmieren oder andere Leute zu überfallen“, erklärte er angesichts der derzeitigen Debatte über Jugendkriminalität. Die präventive Funktion des Sports dürfe nicht unterschätzt werden.

Auch an den Ehrengast des Stadtsportballs, den Schweizer Prof. Dr. Hans-Rudolf Schärer, hatte Benkert eine Bitte: „Vielleicht könnte das Nachwuchs-Fußballturnier Potsdams und seiner Partnerstädte ja auch einmal bei Ihnen in Luzern ausgetragen werden.“ Schärer, Rektor der Luzerner Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz, war an die Havel gekommen, um gemeinsam mit Potsdams neuer Universitäts-Präsidentin Prof. Sabine Kunst das Bewegungsprojekt „Wir bewegen uns gemeinsam – jahrelang – und retten Leben!“ (siehe Kasten) anzuschieben. „Wir hoffen, dass sich möglichst viele Potsdamer und Luzerner beteiligen“, sagte der Eidgenosse, und seine Kollegin Prof. Kunst pflichtete ihm bei. Die sportbegeisterte Nordfriesin und Neu-Potsdamerin hat hier schon „schöne Strecken zum Laufen gefunden“. Am Samstagabend eröffneten die beiden Professoren der Partnerstädte den Tanz. Klaus Benkert allerdings war bei dieser Art Bewegung entschuldigt – das frisch operierte Knie

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })