zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: 2,3 Millionen Euro für neues Verkehrsmanagement

Stadt plant für dieses Jahr Maßnahmepaket, um Potsdams Autoverkehr umweltfreundlicher zu gestalten

Stand:

Neue Ampelschaltungen, mehr grüne Wellen, bessere Informationen für Autofahrer und Anreize, häufiger auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen: In Potsdam wird noch in diesem Jahr ein „umweltorientiertes Verkehrsmanagement“ aufgebaut. Das bestätigte Stadtsprecherin Regina Thielemann den PNN gestern auf Anfrage: „Für alle Maßnahmen sind rund 2,3 Millionen Euro vorgesehen.“

Konkret geht es nach Verwaltungsangaben unter anderem um neue Ampelschaltungen auf vier vielbefahrenen Strecken in der Innenstadt und in Babelsberg. Ausgewählt hat die zuständige Rathausabteilung Verkehrsmanagement die Zeppelinstraße zwischen Kastanienallee und Zimmerstraße, die Breite Straße zwischen Zeppelinstraße und Friedrich-Ebert- Straße, die Behlertstraße zwischen Berliner Straße und Am Neuen Garten und die Großbeerenstraße zwischen Karl-Liebknecht-Straße und Horstweg. Die Maßnahmen an diesen Stellen seien darauf angelegt, den Verkehrsfluss zu verstetigen und – laut Thielemann „wenn notwendig“ – den Zufluss von Fahrzeugen zeitlich begrenzt zu dosieren. Im Klartext bedeutet das: Nimmt das neue System zu viele Fahrzeuge in der Stadt wahr, sollen längere „Rot“-Phasen auf den Hauptzufahrtswegen dafür sorgen, dass zusätzliche Autos nur noch eingeschränkt in die Innenstadt kommen und warten müssen. An den schon vorhandenen elektronischen Anzeigetafeln an den Hauptverkehrsstraßen sollen Autofahrer über solche Phasen informiert werden, so die Pläne der Stadtverwaltung. Damit soll auch das Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel beworben werden. Stadtsprecherin Thielemann sagte, es sei ein „umweltsensitives Informationssystem“ geplant. Über Details der „umweltrelevanten Überwachungs- und Steuerungskomponenten“ sollen Stadtverordnete und Öffentlichkeit bis Ende März informiert werden, so Thielemann. Für ihre Pläne hat die Stadtverwaltung bereits eine europaweite Ausschreibung für den Ausbau der bestehenden Verkehrsmanagementzentrale gestartet. Noch bis zum 26. Januar können sich Unternehmen dafür bewerben. Das Volumen für den Auftrag wird laut Ausschreibung mit 400 000 bis 600 000 Euro angegeben.

Ziel aller Maßnahmen sei es, den Verkehr in der Stadt besser zu organisieren und somit Abgase und Lärm zu reduzieren, hieß es weiter. Mit den Maßnahmen würden Vorgaben aus dem Luftreinhalteplan für Potsdam umgesetzt, mit dem die Belastung mit Feinstaub und Stickstoffdioxid gesenkt werden soll. Laut Luftgütedaten für Potsdam, die das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz herausgibt, wurden im vergangenen Jahr in der Zeppelinstraße Grenzwerte bei der durchschnittlichen Belastung mit Stickstoffoxid überschritten. Bei der Feinstaubbelastung wurde 2010 an der Großbeerenstraße gegen geltende EU-Richtlinien verstoßen. HK

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })