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Landeshauptstadt: 24 Stunden vor Ort

Brandschutz im Obdachlosenheim gewährleistet

Stand:

Bornstedt - Nach dem verheerenden Brand in einem Obdachlosenheim in Halberstadt mit neun Toten erklärte Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller gestern auf Anfrage, Potsdam sei im Vergleich „gut aufgestellt“. Das Obdachlosenheim am Lerchensteig sei ein Neubau, der erst ein knappes Jahr alt ist. Das Haus sei brandschutzrechtlich abgenommen, es gebe freie Fluchtwege und Zufahrten für die Feuerwehr. Auch die Leiterin der Trägerorganisation des Potsdamer Obdachlosenheims, die Arbeiter-Wohlfahrt (AWO), Angela Basekow, erklärte auf Anfrage, das Heim sei am 30. September 2004 eröffnet worden und in Sachen Brandschutz unbedenklich.

Wie die Sozialbeigeordnete weiter mitteilte, sei Potsdam nicht ohne Erfahrung mit Bränden in Heimeinrichtungen. So sei im Behindertenheim „Am Pfingstberg“ im Jahr 2003 ein Brand ausgebrochen, bei dem alle 27 Bewohner gerettet werden konnten. Infolgedessen war das Haus nicht mehr bewohnbar. Ursache sei aber nicht fehlender Brandschutz gewesen, sondern falscher Umgang mit einem Adventsgesteck.

Probleme mit dem Brandschutz haben laut Elona Müller noch zwei bis drei Kindertagesstätten in Potsdam. Sie hoffe, die Mängel könnten im kommenden Jahr mit kleinteiligen Maßnahmen aus der Welt geschafft werden. Dabei handele es sich vorwiegend um fehlende Brandschutztüren. Glücklicherweise, so die Beigeordnete, sei keine Kita vom Entzug der Betriebserlaubnis bedroht.

Auch der Leiter des Asylbewerberheims am Lerchensteig, Harald Koch, schätzt die Gefahr einer vergleichbaren Brandkatastrophe wie in Halberstadt in seinem Haus als gering ein. Die Bewohner lebten in sieben verschiedenen Gebäuden. Breche in einem der Häuser ein Feuer aus, seien nicht gleich alle Bewohner betroffen. Zudem handele es sich vorwiegend um Flachbauten mit nur einer Etage – der ungefährliche Sprung aus dem Fenster bliebe immer möglich. Die Feuerlöscher werden laut Koch regelmäßig überprüft, „wir tun das Menschenmögliche“. Freilich sei ein Feuer nie ganz auszuschließen. Es komme vor, dass „Verlängerungsschnüre aus dem Sperrmüll“ oder „Elektrokonstruktionen“ verwendet würden, die nicht einwandfrei seien, erklärte Andrea Müller, Sozialarbeiterin im Asylbewerberheim. Werden solche Dinge entdeckt, „ziehen wir sie ein“, versicherte sie. Als großes Plus gegenüber der Halberstädter Situation nennt Koch die Tatsache, dass sein Heim 24 Stunden am Tag unter Aufsicht stehe. Am Tag seien AWO-Mitarbeiter dort, nachts und am Wochenende der Wachschutz. gb

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