Landeshauptstadt: 250 000 Kinder schreiben jährlich Weihnachtsmann vom Postamt Himmelpfort zu Gast in Potsdam
Innenstadt - Robert hat es dem Weihnachtsmann leicht gemacht. Auf dem Wunschzettel des Vierjährigen sind alle Geschenkwünsche bebildert: Das DIN- A5 Blatt ist beklebt mit Abbildungen von Spielzeug und Bettwäsche.
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Innenstadt - Robert hat es dem Weihnachtsmann leicht gemacht. Auf dem Wunschzettel des Vierjährigen sind alle Geschenkwünsche bebildert: Das DIN- A5 Blatt ist beklebt mit Abbildungen von Spielzeug und Bettwäsche. Unter einem selbst gemalten Weihnachtsmann-Gesicht sendet der Junge noch einen „Lieben Gruß“. Post wie diese, adressiert an „Den Weihnachtsmann“ bekommt die Postagentur in Himmelpfort (550 Einwohner) im Landkreis Oberhavel in der Vorweihnachtszeit täglich. Auf seiner Reise durch Ostdeutschland kam der „Weihnachtsmann aus Himmelpfort“ gestern höchstselbst ins Potsdamer Postamt. Unter anderem empfing er in seiner Audienz in der Schalterhalle 40 Schüler des Kinderhorts Kastanienhof.
Nach Angaben der Deutschen Post erreichen jährlich rund 250 000 Briefe mit Geschenkwünschen aus aller Welt das Postamt von Himmelpfort. 1984 erhielt die kleine Gemeinde erstmals zwei Briefe „an den Weihnachtsmann“ von Kindern aus Berlin und Sachsen. Um die Briefe nicht ungeöffnet zurückzusenden, wurden sie in Eigenregie von Mitarbeitern des Postamts beantwortet. Bis 1989 steigerte sich das Aufkommen auf rund 75 Briefe pro Jahr. Nach der Wende erreichten dann zwischen 1000 bis 2000 Sendungen pro Tag den Ort. 1995 mussten erstmals zwei extra eingestellte Helfer die „Post an den Weihnachtsmann“ bearbeiten.
Nach Angaben der Post sind in diesem Jahr 20 Helfer mit der Beantwortung der Sendungen aus aller Welt betraut. „Jeder Brief wird individuell beantwortet und die Sender bekommen auch ein kleines Präsent“, sagte Post-Sprecher Rolf Schulz. Ausgelöst durch den steigenden Bekanntheitsgrad des Weihnachtsmanns aus Brandenburg, erreichten inzwischen auch immer mehr internationale Briefe das Postamt. Jüngst habe unter anderem auch das japanische Fernsehen und die Deutsche Welle über die Weihnachtspost in Himmelpfort berichtet. Insgesamt sei das Postamt darauf eingerichtet, in 15 Fremdsprachen auf die Briefe aus aller Welt zu reagieren. „Jetzt eben auch in japanisch“, so Schulz. Neben Brandenburg haben auch Nordrhein-Westfalen (Engelskirchen), Bayern (Himmelstadt) und das Saarland (Sankt Nikolaus) spezielle Weihnachtspostämter.
Durch ein Missverständnis erhielt der Weihnachtsmann die Liste des vierjährigen Robert gestern erst nach Ende der Audienz. Ob die Wünsche erfüllt werden, war nicht zu erfahren. hd
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