Sport: 30 Sekunden fehlten zur Titelverteidigung
UJKC Potsdam verlor das Finale um die Deutsche Judomeisterschaft gegen die PSG Brandenburg
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Im spannendsten Finale, das der deutsche Judosport je erlebte, verloren die Frauen des UJKC Potsdam am Samstag den Deutschen Meistertitel an die gastgebende PSG Brandenburg.
Nachdem der Endkampf mit 3:3 und dazu noch mit 30:30 Unterpunkten ausging, wurden drei Stichkämpfe angesetzt. Bei der Auslosung hatte der UJKC Pech, konnte er doch in der Klasse bis 48 kg die verletzte Kinga Kubicka nicht aufbieten und verlor den Punkt kampflos. Dennoch stellte der Titelverteidiger die Weichen auf Sieg. Im Schwergewicht setzte sich Franziska Konitz gegen Caterine Jaques aus Belgien, der sie im ersten Aufeinandertreffen unterlegen war, vorzeitig durch. In der Klasse bis 57 kg lag Inga Kolodzej 40 Sekunden vor Schluss gegen Frizzi Pörs klar vorn. Doch statt die Angriffe ihrer Gegnerin zu unterbinden und so Sieg und Meisterschaft zu sichern, wollte es die Gaststarterin „wohl besonders gut machen“, wie Trainer Axel Kirchner einschätzte, und setzte 30 Sekunden vor Schluss einen Uchi-mata an, den Pörs mit einem Harai-goshi konterte. Den Potsdamer Schlachtenbummlern blieb der Jubel im Hals stecken.
Als erstes gewannen UJKC-Präsident Andreas Klemund und Trainer Axel Kirchner die Fassung wieder. „Dieses dramatische Finale mit dem für Potsdam bitteren Ende war beste Werbung für unseren schönen Sport“, meinte Klemund. „Beim Judo geht nun mal alles blitzschnell – diesmal leider zu unseren Ungunsten.“ „Unsere Mannschaft hat trotz der Niederlage bewiesen, wie stark sie nach wie vor ist“, fügte Trainer Kirchner hinzu. „Die Mädchen müssen nicht traurig sein, obwohl das Inga nach ihrem taktischen Fehler jetzt ist.“ Am Wochenende steht in Paris der Mannschafts-Europapokal an, da will der UJKC einen guten Schlusspunkt unter die Saison setzen.
Bei den DM am Sonnabend hatte der Gastgeber im ersten Pool sowohl den favorisierten JC Leipzig als auch Kim Chi Wiesbaden mit jeweils 5:2 besiegt. Im zweiten Pool setzte sich der UJKC Potsdam gegen Neumünster mit 6:1 und Esslingen mit 4:3 durch. Vor dem Finale wurde die Olympiasiegerin von 2004 Yvonne Bönisch verabschiedet. Präsident Jan Schröder überreichte ihr die Ehrenmedaille des Brandenburgischen Judo-Verbandes in Gold. Ebenso gratulierte der Minister für Bildung und Sport, Holger Rupprecht. E. Hohenstein
E. Hohenstein
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