Landeshauptstadt: 3000 auf dem Nikolai-Dach
Plattform beliebt bei Touristen / Bald neue Glocken
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Innenstadt - Seit der Eröffnung vor vier Wochen haben rund 3000 Menschen den Blick von der Aussichtsplattform der Nikolaikirche genossen. Das sagte Joachim Uhlig, Chef des Gemeindekirchenrats von St. Nikolai, gestern den PNN.
Im Durchschnitt hätten 100 Neugierige pro Tag die Stufen zum Panoramablick oberhalb des Säulentambours erklommen, so Uhlig. Die meisten Besucher seien Touristen gewesen. Mit dem bisherigen Zulauf sei er nicht unzufrieden, dennoch „hätten es ruhig noch ein paar Leute mehr sein können“, sagte der Gemeindekirchenratschef. Der August werde sicher noch sehr gut laufen, ab September, nach dem Ende der Ferienzeit, reche er mit einem Rückgang. Nach zwei bis drei Monaten wolle man eine erste Auswertung starten, die das Besucherverhalten detailliert nach Tageszeiten sowie Wochentagen aufschlüsseln soll. Einen anhaltenden Boom erhofft sich Uhlig nach dem Baustart für das Landtagsschloss auf dem Alten Markt. Von der Kirche hat man den exponiertesten Blick auf die Baustelle. Die Aussichtsplattform wurde, wie berichtet, am 17. Juli eröffnet, der Eintritt kostet fünf Euro.
Im Oktober sollen Uhlig zufolge die letzten Gerüste an der Kirche fallen. Bis dahin müssten noch Restarbeiten erledigt werden. So seien etwa die Arbeiten am Kubusdach am Fuße des Säulenrondells noch nicht abgeschlossen. Zudem stehe der dreifache Farbanstrich an Teilen der Fassade noch aus.
Der Auftrag für den Guss der neuen Kirchturmglocken sei gerade an die Eifeler Glockengießerei Mark in Brockscheid erteilt worden, sagte Uhlig. Aus einem Kreis von vier Bietern sei das Unternehmen als das günstigste hervorgegangen. Für 90 000 Euro soll die seit 1620 bestehende Firma vier neue Bronzeglocken herstellen. Drei Monate werde es dauern, bis die Gussformen fertig sind, sagte Uhlig. Im Oktober oder November könnten die Glocken dann gegossen werden. Nach dem Aushärten sollen sie nach Potsdam transportiert und per Kran in die vier Glockentürme gehoben werden. „Wir wollen, dass die Glocken Weihnachten wieder läuten“, sagte Uhlig.
Das Geläut der Nikolaikirche war vor knapp einem Jahr zuletzt erklungen. Für den Neuguss hatte Max Klaar 140 000 Euro gespendet. Klaar hatte bekanntlich über die inzwischen aufgelöste Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel auch für den Wiederaufbau der Garnisonkirche gesammelt, den Millionenbetrag aber nach einem Streit über die Nutzung des Gotteshauses verweigert. pee
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