Sport: 35 Minuten unter Volldampf
Durch klares 4:0 über Sparta Prag wurde Turbine doch noch Gruppensieger der UEFA-Pokalvorrunde
Stand:
15 Fans hatten den Weg aus Potsdam ins niederländische Zeist nicht gescheut, um den 1. FFC Turbine im letzten Gruppenspiel des UEFA Women Cups zu unterstützen. Sie durften gestern Nachmittag jubeln, denn bei Abpfiff hatte ihre Mannschaft gegen Sparta Prag einen deutlichen 4:0-Erfolg herausgespielt. Dieses Ergebnis sicherte nicht nur den Einzug ins Viertelfinale, sondern bedeutete auch den Gruppensieg. Der am Ende zweitplatzierte niederländische Titelträger SV Saestum schaffte gegen Rapide Wezemaal (Belgien) nur ein 2:0 und hatte damit die schlechtere Tordifferenz. Nach einem Abendessen machte sich die Mannschaft nach Potsdam auf den Weg, wo sie nach Mitternacht eintraf.
In der wichtigen Begegnung gegen den tschechischen Meister ließen die „Turbinen“ von Anpfiff weg erkennen, dass sie Nägel mit Köpfen machen und eine schnelle Entscheidung herbeiführen wollten. Die technisch guten, aber zweikampfschwachen und im Sturm harmlosen Pragerinnen gerieten sofort unter Druck. Trainer Bernd Schröder ließ auch diesmal Navina Omilade auf der Bank, was diese nicht ohne Murren hinnahm. Dennoch konnte sie nicht umhin, die starken Leistungen des mit Babett Peter, Peggy Kuznik, Ariane Hingst und Jennifer Zietz besetzten Mittelfeldes anzuerkennen. Es dauerte nur fünf Minuten, bis die in den ersten Spielen glücklos agierende Isabel Kerschowski zum 1:0 traf und damit ihren verschossenen Elfmeter in der Begegnung gegen Saestum vergessen machte.
Turbine spielte konsequent weiter nach vorn. In der 17. Minute schaltete sich Ariane Hingst, der Schröder eine deutliche Steigerung bescheinigte, selbst in den Angriff ein und vollendete zum 2:0. Auch Conny Pohlers steuerte ihr obligatorisches Tor bei und traf in der 33. Minute zum 3:0.
35 Minuten stand Turbine unter Volldampf. Was danach kam, war nicht mehr sehr ansehnlich. Die Mannschaft nahm das Tempo heraus und spielte nicht mehr mit der nötigen Konsequenz, was der schwache Gegner allerdings nicht nutzen konnte. So musste Sparta schließlich noch das 0:4 durch Aferdita Kameraj (58.) hinnehmen, die damit für ihre engagierte Leistungen im Turnier belohnt wurde. Das Tor war durchaus wichtig, denn zu diesem Zeitpunkt besaß Saestum immer noch die Chance, durch einen hohen Sieg im Parallelspiel die Potsdamer Konkurrentinnen zu überflügeln.
Wenig später kannteTurbine auch seinen Viertelfinalgegner im UEFA-Cup. Es ist Bröndby Kopenhagen, das in der Vorrundengruppe 4 den zweiten Rang belegte. Die Termine stehen bereits fest: am 11. Oktober in Kopenhagen und am 19. Oktober in Potsdam.
Trainer Bernd Schröder: „Brillanz haben wir hier nicht ausgestrahlt, uns aber von Spiel zu Spiel gesteigert. Deshalb sind wir zu Recht Gruppensieger geworden. Gerade für die jungen Spielerinnen, von denen ich Stefanie Draws hervorheben möchte, war es eine interessante Woche, in der sie internationale Luft schnuppern konnten. Die Niederländer waren vorbildliche Gastgeber.
Den Viertelfinale sehen ich optimistisch entgegen. Dann werden wir auch die verletzten Anja Carlson und Essi Saino wieder einsetzen können.“
1. FFC Turbine Potsdam: Angerer; Schlanke, Becher, Draws; Peter, Kuznik, Hingst, Zietz; Kameraj, Pohlers, I. Kerschowski (ab 73. Hagemann).
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