ATLAS: 3650 Tage
ATLAS Guido Berg über die Rettung des Großen Refraktors Es ist auffällig viel Zeit vergangen zwischen der Wende 1989 und der beginnenden Rettung des Großteleskops im Jahr 1999. 3650 Tage gingen ins Land, an denen das Kondenswasser von der Kuppel auf das historische Instrument tropfen konnte.
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ATLAS Guido Berg über die Rettung des Großen Refraktors Es ist auffällig viel Zeit vergangen zwischen der Wende 1989 und der beginnenden Rettung des Großteleskops im Jahr 1999. 3650 Tage gingen ins Land, an denen das Kondenswasser von der Kuppel auf das historische Instrument tropfen konnte. Die schützende, aber schwer beschädigte Innenverkleidung wurde noch Ende der 80er Jahre entfernt. Seitdem rostete das einzigartige Stück Potsdamer Wissenschaftsgeschichte vor sich hin. Es fällt schwer zu begreifen, warum erst einem Förderverein Potsdamer Bürger mit Mahnungen der Anschub für die Sanierung des Großteleskops gelang. Und es fällt schwer zu begreifen, warum in immer größerem Maße zentrale Aufgaben der öffentlichen Hand durch private Spender gelöst werden. So willkommen, so großmütig und wegweisend das private Mäzenatentum auch ist, so bereitwillig scheinen die Kassenwarte von Bund, Land und Kommune sich die Verantwortung für die Pflege und Bewahrung der Kultur- und Wissenschaftsgeschichte aus der Hand nehmen zu lassen. Die Steuerzahler dieses Landes wären gern stärker an der Sanierung des Großen Refraktors beteiligt gewesen – anstatt immer nur hören zu müssen, dass ihr Geld für das Aufblähen von Bürokratien oder für zweifelhafte Förderprojekte zum Fenster hinaus geworfen wird.
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