Landeshauptstadt: 38 Tiere bei „Sirius“

Potsdam unternimmt einen neuen Anlaufs für ein Tierheim: Ende diesen Monats soll die Ausschreibung veröffentlicht werden, sagte gestern Andreas Ernst, Fachbereichsleiter Soziales. Am Text würde noch gearbeitet.

Zurzeit werden in Potsdam aufgegriffene Tiere in der „Sirius“-Hundespension betreut – aktuell laut Verwaltung genau 38, nämlich 16 Hunde, 15 Katzen und sieben Kaninchen. Die Sirius-Anlage bei Kremmen nahe Oranienburg ist seit Anfang des Jahres für Fund- und Verwahrtiere zuständig. Wie berichtet hatte die „Sirius“-Pension den Auftrag nach einer deutschlandweiten Ausschreibung im Dezember erhalten. „Seit Januar konnten sechs Hunde an ihre alten Besitzer zurückvermittelt werden“, so Ernst. Dazu kämen zwei Katzen, vier Kaninchen und zwei weitere Hunde mit einer neuen Bleibe.

Zu Beginn der Arbeit am 1. Januar hatte die „Sirius“-Pension noch den – zahlenmäßig kleinen – Bestand der vorigen Fundtierbetreuer vom Pfötchenhotel Beelitz übernommen. Dort hat man sich mit dem Verlust des Auftrags offenbar abgefunden. Eine Beschwerde wegen der Vergabe werde es nicht geben, sagte Pfötchenhotel-Sprecherin Katja Stephan gestern: „Wir haben unsere Aufgabe erledigt.“

Das Thema Fundtierbetreuung sorgt seit Jahren für Dauerstreit. Ruhiger ist es, seitdem mit der 70 Kilometer von Potsdam entfernten „Sirius“-Pension ein Anbieter gefunden ist, dem auch der Potsdamer Tierschutzverein (TSV) vertraut. Dennoch sei die jetzige Lösung nicht ideal, sagte TSV-Chef Niklas Wank: „Bei Katzen, die ohne Erkennungszeichen gefunden werden, lehnt das Ordnungsamt oft schon am Telefon den Transport ab.“ Jedoch müsse die Verwaltung prüfen, ob solche Katzen ausgesetzt seien – oder doch bloß wilde Streuner, für die eine Kommune nicht zuständig ist, so Wanke.

Der TSV hatte bis Ende 2007 das Tierheim am Wildpark betrieben. Seitdem liegen TSV und Stadt im Clinch. Am 17. Februar streiten sie am Landgericht, wem mehrere zehntausend Euro Spendengelder für ein neues Tierheim gehören. HK