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Ensemble-Wirkung: Das Ärztehaus, für das Klinikumschef Steffen Grebner, Wolfgang Rüstig vom DRK-Blutspendedienst und Architekt Stephan Eberhardt den Grundstein legten (re. Bild) passt sich durch eine Klinkerfassade der alten Feuerwache an.

© A. Klaer/ Klinikum

Von Guido Berg: 40 Bohrpfähle für die Blutspende

Grundstein für neues Ärztehaus am Bergmann-Klinikum gelegt / Ab 2011 DRK-Standort

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Innenstadt - Ab Frühjahr 2011 können Potsdamer Blutspender mit dem öffentlichen Bus vorfahren und an einer „Blutspende-Haltestelle“ an der Hebbelstraße aussteigen. Für das bis dahin entstehende neue Ärztehaus des Klinikums „Ernst von Bergmann“ wurde gestern der Grundstein gelegt. Hauptmieter des fünfgeschossigen Neubaus für 3,8 Millionen Euro ist der Blutspendedienst Ost des Deutsche Roten Kreuz (DRK), der auf zweieinhalb Etagen sein Institut für Transfusionsmedizin unterbringen wird. In die bisher angemieteten Räume in der Behlertstraße zieht eine Versicherung, informierte Wolfgang Rüstig, Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienstes Ost. Weiterer Mieter im Erdgeschoss des vom Klinikum als Bauherr errichteten Neubaus ist das Sanitätshaus Kniesche, informierte Klinikumsgeschäftsführer Steffen Grebner. Für die vierten Etage gibt es Interessenten aus dem Bereich der ergänzenden und alternativen Medizin, beispielsweise Anbieter für die indische Heilkunst Ayurveda. In die fünfte Etage, so Grebner, zieht ein Ästhetikzentrum ein, in dem kommerzielle Angebote der plastischen und Schönheitschirurgie, der Dermatologie und der Augenmedizin gemacht werden. Grebner: „Dorthin kommen keine Patienten, sondern Kunden.“

Eigentlich sollte es ein Sechsgeschosser werden, erklärte der Klinikumschef. In Verhandlungen mit dem Baubeigeordneten sei das Vorhaben jedoch um ein Geschoss reduziert worden. Wie Stephan Eberhardt vom Berliner Architekturbüro André Janka – spezialisiert auf das Bauen in Erdbebengebieten – erklärte, werde das Fundament wegen des schlechten Baugrundes aus 40 Bohrbetonpfählen bestehen. Die Fassade wird aus roten Klinkern errichtet, in Anlehnung an die benachbarte alte Feuerwache des damaligen Stadtarchitekt Reinhold Mohr. Zwischen alter Feuerwache und neuem Ärztehaus entsteht Klinikumschef Grebner zufolge durch die Baufirma Hochtief zeitgleich eine Hochgarage mit 300 Stellplätzen. Zu den technischen Details des Ärztehauses zählt eine Klimaanlage mit 75-prozentiger Wärmerückgewinnung.

Mit besonderen Erwartungen sieht der DRK-Blutspendedienst seinem neuen Domizil entgegen. In den Räumlichkeiten an der Hebbelstraße sollen Blut- und Plasmaspende-Termine stattfinden. Durch den viel stärker frequentierten neuen Standort in Klinikums-Nähe könnte es auch zu einem Anstieg der Blutspendewilligen kommen, hofft Professor Torsten Tonn, ärztlicher Geschäftsführer des DRK-Blutspendedienstes Ost. Nur drei Prozent der gesunden Bevölkerung würden regelmäßig Blut spenden. „Der Blutbedarf steigt jedoch mit jedem Jahr“, so Tonn. Grund dafür ist die gestiegene Zahl operativer Eingriffe bis ins hohe Alter. Die künftige Nähe zum Klinikum lobte auch Dr. Roland Karl, Leiter des Institutes für Transfusionsmedizin. Bei der Stammzelltherapie zur Heilung von Krebserkrankungen gebe es eine Kooperation mit dem Klinikum. DRK-Geschäftsführer Rüstig betonte das Regionalprinzip der Blutspende: Das ab 2011 in der Hebbelstraße gespendete Blut werde im Klinikum verbraucht. Rüstig wörtlich: „Das Blut bleibt in Potsdam.“

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