Sport: 400 Meter bis zum Ticket
Die Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig sind für Claudia Hoffmann vom SC Potsdam die letzte Chance, sich für die Hallen-EM zu qualifizieren
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Claudia Hoffmann ist gefordert: Bei den Deutschen Hallenleichtathletik-Meisterschaften am Wochenende in der Leipziger „Arena“ muss die Läuferin des SC Potsdam die 400 Meter in 52,40 Sekunden bewältigen, um sich für die diesjährigen Hallen-Europameisterschaften in Birmingham zu qualifizieren. „Unser Ziel kann in Leipzig nur das Ticket für Birmingham sein“, erklärt ihr Coach Frank Möller. Und SC-Cheftrainer Axel Richter meint: „Wir wünschen uns vor allem, dass Claudia die Norm für die EM schafft.“ Die Läuferin selbst, die nun als Titelverteidigerin antritt, schiebt den Erwartungsdruck aber ein bisschen von sich: „Ich will mich jetzt mit dieser Zeit gar nicht so sehr beschäftigen. Ich habe mich in den bisherigen Rennen gut verkauft und hoffe deshalb, vom DLV für die EM berücksichtigt zu werden.“
Bei ihren bisherigen 400-Meter-Rennen in dieser Hallensaison verpasste Hoffmann in Stuttgart (52,57 Sekunden), Leipzig (53,16) und Karlsruhe (52,50) die vom Deutschen Leichtathletik-Verband festgelegte Zeit. Die nationalen Titelkämpfe sind nun die letzte Chance für die Potsdamerin, diese Norm zu erfüllen. „Claudia konnte wegen ihrer Rückenbeschwerden lange nur eingeschränkt trainieren, trotzdem ist sie auf einem guten Weg, was auch ihre Zeit in Karlsruhe zeigt“, sagt Frank Möller, der seine Zuversicht auch aus der Hallensaison des vergangenen Winters schöpft. „Im vergangenen Jahr hat sie sich bei den Deutschen Meisterschaften um eine halbe Sekunde verbessert. Deshalb bin ich guter Dinge, dass Claudia es auch diesmal schaffen kann.“
Davon geht auch sein Schützling aus, der vor Jahresfrist in 52,15 Sekunden gewann und im Vorlauf sogar 52,02 Sekunden schnell war. „Vielleicht hätte ich die Zeit schon zuletzt in Karlsruhe gepackt, aber da ist das Rennen etwas unglücklich verlaufen.“ Die spätere Siegerin Laverne Jones von den Jungferninseln stoppte nach etwa 200 Metern kurz ab, „wodurch ich, um nicht auf sie auf zu laufen, auch ein bisschen abbremste“, erinnert sich die 24-Jährige. „So etwas kann schon eine Zehntelsekunde kosten.“ Während Jones auch in Stuttgart und die Nigerianerin Christy Ekpukhon beim Leipziger Hallenmeeting am vergangenen Freitag vor Hoffmann gewannen, ließ die Potsdamerin bei ihren Auftritten stets zahlreiche weitere internationale Konkurrenz hinter sich.
Ihren Vorlauf am kommenden Sonnabend will Claudia Hoffmann als Vorbelastung nutzen. „Dann schon die Norm zu schaffen wird schwer, denn der Lauf finden schon vormittags um halb elf statt“, erklärt sie. „Ich brauche immer eine Vorbelastung, um im Endlauf schneller zu werden.“ Das Finale wird Sonntagnachmittag ausgetragen. Wobei sich die Potsdamerin nicht von der ungewöhnlichen Laufstrecke in der „Arena“ bremsen lassen will, die als einzige in Deutschland sechs statt vier Bahnen besitzt und deshalb mehr Kurven als Geraden hat. „Trotzdem kann man dort schnell laufen“, glaubt Hoffmann, die zuversichtlich nach Leipzig fährt und letztlich doch erklärt: „Die Normzeit für Birmingham ist für mich ja noch drin.“
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