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Landeshauptstadt: 41 Zentimeter Schnee – so viel wie selten Viertgrößte gemessene Schneehöhe seit 1893

Wintersportler freut es, Autofahrer nervt es – der Winter sorgt für Rekorde: 41 Zentimeter Schnee meldeten die Meteorologen am Dienstag in Potsdam. Damit ist der Dezember 2010 der schneereichste Dezember seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, es ist die seitdem viertgrößte gemessene Schneehöhe überhaupt und es ist im Vergleich der deutschen Landeshauptstädte aktuell Platz 2 hinter Erfurt (43 Zentimeter).

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Wintersportler freut es, Autofahrer nervt es – der Winter sorgt für Rekorde: 41 Zentimeter Schnee meldeten die Meteorologen am Dienstag in Potsdam. Damit ist der Dezember 2010 der schneereichste Dezember seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, es ist die seitdem viertgrößte gemessene Schneehöhe überhaupt und es ist im Vergleich der deutschen Landeshauptstädte aktuell Platz 2 hinter Erfurt (43 Zentimeter). Doch während der Winter mit den Schneemassen in Magdeburg, Halle, Leipzig und Erfurt in den letzten Tagen den Nahverkehr zeitweise lahmgelegt hatte, fahren die Bahnen und Busse in Potsdam nahezu unbeirrt weiter. Martin Weis, Geschäftsführer des Potsdamer Verkehrsunternehmens, erklärte, die Mitarbeiter arbeiten an der Grenze ihrer Möglichkeiten. „Wir haben Vorsorgemaßnahmen getroffen“, so Weis auf Anfrage.

Es ist ein ganzes Paket an kleinen Maßnahmen, die bislang ihre Wirkung nicht verfehlt haben. Damit die Strecken nicht zuschneien oder Oberleitungen einfrieren, fahren seit Tagen Straßenbahnen des Typs Tatra nachts regelmäßig alle Strecken ab. „Leer“, so Weis. Fahrgäste würden nicht mitgenommen. Die Straßenbahnfahrten dienten allein dazu, die Strecken auf „Betriebstemperatur“ zu halten. Durch die ständige Nutzung und die Erhöhung der elektrischen Spannung in der Oberleitung werde versucht, die Eisbildung zu verhindern, so Weis. Bislang mit Erfolg. Sorgen bereiten den Mitarbeitern hingegen die Unterböden der Straßenbahnen. Eingefrorene Leitungen gebe es jede Menge, so Weis. Dabei könne es zu Kontaktschwierigkeiten zwischen einzelnen Modulen der Bahn kommen. Betroffene Wagen würden in die beheizte Werkstatt gefahren, um aufzutauen.

Zudem setzen zahlreiche Unfälle dem Material zu. Die Reserve an vorhandenen Bahnen und Bussen ist nicht so zahlreich, von daher werde auf Schönheitsreparaturen verzichtet. Die Sicherheit allein zählt. Ist eine Bahn nach einem Unfall wieder in einem verkehrssicheren Zustand, werde sie wieder auf die Strecke geschickt. „Die Werkstätten sind voll. Die ackern alle, um die Fahrzeuge wieder ganz zu machen“, sagte der Chef des Verkehrsunternehmens. Mehr Schnee wünsche er sich nicht, es dauere jetzt schon zu lange und sei zu viel für einen reibungslosen Nahverkehr.

Seit dem 2. Dezember liegt in Potsdam eine geschlossene Schneedecke, mit nun offiziellen 41 Zentimetern so viel wie seit 1979 nicht mehr. Damals, am 15. Februar, lagen 53 Zentimeter in der Landeshauptstadt. Es war die drittgrößte je gemessene Schneehöhe in Potsdam. Auch in den Wintern 1895/96 (55 Zentimeter / Platz 2) und 1969/70 lag mehr Schnee als heute. Im letzten Winter waren es immerhin 40 Zentimeter. Der absolute Rekord stammt vom 6. März 1970 – exakt 70 Zentimeter Schneehöhe wurde vor mehr als 40 Jahren auf dem Telegrafenberg gemessen. Dass es in den nächsten Tagen noch so viel Schnee wird, ist unwahrscheinlich. Die Meteorologen sagen für die nächsten Tage keine ergiebigen Schneefälle voraus. jab

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