Landeshauptstadt: 4,5 Millionen Euro „frisches Geld“ für Studio Kapitalerhöhung der Babelsberg AG beschlossen
Babelsberg - Die Kapitalerhöhung der Studio Babelsberg AG ist beschlossene Sache: Der Vorstand habe mit Zustimmung des Aufsichtsrates die Ausgabe von 1,5 Millionen neuen Aktien eingeleitet. Dies teilte das Babelsberger Unternehmen, das seit 29.
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Babelsberg - Die Kapitalerhöhung der Studio Babelsberg AG ist beschlossene Sache: Der Vorstand habe mit Zustimmung des Aufsichtsrates die Ausgabe von 1,5 Millionen neuen Aktien eingeleitet. Dies teilte das Babelsberger Unternehmen, das seit 29. April dieses Jahres an der Börse notiert ist, gestern mit. Aus der Kapitalerhöhung erwartet Studio Babelsberg 4,5 Millionen Euro „frische Mittel“. Das Geld soll zum Geschäftsausbau sowie für weitere Zukäufe verwendet werden, teilte das Unternehmen mit. Dazu gehört die bereits erfolgte Übernahme der Taurus Media Technik GmbH (TMT) der insolventen Kirch-Gruppe mit Sitz in Unterföhring nahe München (PNN berichteten). Dort sind 40 Mitarbeiter beschäftigt, die auf die technische Bearbeitung von Filmmaterial spezialisiert sind. Die TMT schreibt nach Angaben des Studios schwarze Zahlen, der Gewinn soll bei rund 1 Million Euro jährlich liegen. Vom Kauf der TMT erhofft sich Studio Babelsberg Synergieeffekte vor allem für die eigene so genannte Postproduktion – die technische Nachbearbeitung von Filmmaterial. Kürzlich hatten die Studiochefs wegen mangelnder Aufträge für den Bereich Kopierwerk Kurzarbeit beantragt. Studio Babelsberg wolle im „Konsolidierungsprozess der Medienbranche“ eine führende Rolle spielen, teilte das Unternehmen gestern weiter mit. Dafür und für eine weitere Ausweitung des Geschäfts habe der Vorstand „ausreichende Liquidität“ reserviert, heißt es. Für das Jahr 2005 werde mit einem Umsatz von etwa 60 Millionen Euro und einem annähernd ausgeglichenen Konzernergebnis gerechnet – dieses Ziel hatten die neuen Chefs des Studios, Carl Woebcken und Christoph Fisser, bereits bei der Übernahme vor rund einem Jahr angekündigt. Woebcken und Fisser waren als Privatinvestoren in Babelsberg eingestiegen, als der französische Medienkonzern Vivendi Universal einen Käufer für das Traditionsunternehmen gesucht hatte. Sie übernahmen das Studio für einen symbolischen Euro und führten es nach nur acht Monaten an die Börse. Die jetzige Kapitalerhöhung wollen die Hauptaktionäre von Studio Babelsberg – also Woebcken und Fisser mit ihrer Filmbetriebe Berlin Brandenburg GmbH (FBB) – so weit wie möglich selbst tragen. Die neuen Aktien – insgesamt 1 499 990 Stück – werden zu einem Ausgabebetrag von drei Euro je Stück ausgegeben, hieß es. Die Aktien sind so genannte „nennwertlose, auf den Inhaber lautenden Aktien“. Die Weserbank AG Bremerhaven habe die Aktien mit der Verpflichtung übernommen, sie den Aktionären binnen vier Wochen anzubieten. Das Bezugsrecht auf die neuen Aktien könne ab dem 24. Oktober bis zum 7. November ausgeübt werden. Das Bezugsverhältnis wurde mit zehn zu eins festgelegt – demnach wird für je zehn alte Aktien eine neue angeboten. Im April war Studio Babelsberg mit Anteilsscheinen aus Altaktionärsbesitz an die Börse gegangen – gehandelt werden die Aktien im so genannten Freiverkehr in Frankfurt am Main. Studio Babelsberg rechnet im kommenden Jahr mit weiteren Aufträgen aus Hollywood. Wie bereits berichtet, bestätigte das Unternehmen gestern erneut, dass „mehrere Anfragen internationaler Produzenten“ vorlägen. Für sie arbeitet das Studio mit seinen 200 Mitarbeitern als Dienstleister und übernimmt von Drehortsuche über Budgetplanung bis zu Kulissenbau und Dreh den Produktionsservice. Locken will Babelsberg die Filmproduzenten zudem mit zwei neuen Studiohallen auf dem ehemaligen Gelände des Karl-Marx-Werkes, die Ende November fertig umgebaut sein sollen. SCH
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