LEUTE in Potsdam: 50 Liter in 42 Jahren
Günter Dusza spendete gestern zum 100. Mal Blut
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LEUTE in PotsdamGünter Dusza spendete gestern zum 100. Mal Blut Sieben Minuten dauert der Aderlass. Sieben Minuten, in denen Günter Dusza auf einem Stuhl sitzt, Blut über eine Kanüle und Schlauch abfließt und er Leben rettet. Gerade mit seinem Blut, denn Dusza hat Blutgruppe Null, das für fast alle Menschen hilfreiche Organ. Günter Duszas Bruder hat vor Jahren einen schweren Unfall gehabt und auch seine Frau habe bei einer schweren Operation viel Blut gebraucht, erzählt der Rentner. Dadurch habe der heute 63-Jährige gemerkt, wie wichtig seine Spenden sind. Gestern hat man ihm im Potsdamer Blutspendeinstitut zum 100. Mal 500 Milliliter Blut abgezapft. Dafür gab es neben den obligatorischen Frühstück einen Blumenstrauß und eine Urkunde. Der frühere Kranführer und Lagerarbeiter spendet seit 1963 alle zehn Wochen das Lebenselexier. Früher in kürzeren Intervallen, heute in etwas längeren. Mindestens acht Wochen müssen zwischen den Blutspenden liegen: Männer dürfen bis zu sechs Mal, Frauen vier Mal im Jahr Blut spenden. Günter Dusza war einst auf Anfragen seines Innendienstleiters zur ersten Blutentnahme gekommen. Bei der Bereitschaftspolizei in Eiche sei dieser damals in den Raum gekommen und habe gesagt: „Ich brauche zehn Leute für“s Blutspenden“. Seitdem hängt Dusza an der Kanüle: Jedesmal ein kurzer Stich durch die Krankenschwester, das Ablassen des Blutes innerhalb weniger Minuten und danach ein kleiner Druck auf die Einstichstelle – seit 42 Jahren die gleich Prozedur. Kollegen hat der Weißbärtige aus dem Stadtteil Am Stern immer wieder versucht zum Spenden zu überreden, geholfen habe es aber nicht. Vor allem die jungen Leute hätten abgewunken, als die Sprache auf die Kanüle kam. Dass dies gestern im Blutspendeinstitut des Deutschen Roten Kreuzes seine 100. Spende war, habe er nicht gewusst. Er sei angerufen worden, dass ein großes Jubiläum bevor stehe. Für ihn keine Größe – in zehn Wochen will er wieder da sein, in der Behlertstraße 3 a, Haus K. jab Günter Dusza (63), spendete gestern zum hundersten Mal Blut. Der frühere Kranführer hat in seiner Familie erfahren müssen, wie wichtig die Konserven für Leben und Überleben sind.
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