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Landeshauptstadt: 500 offene Lehrstellen bei Handwerkern Kammer bemängelt bei Bewerbern Wissenslücken

Innenstadt - Einen Monat vor dem üblichen Ausbildungsbeginn im Handwerk sind im Potsdamer Handwerkskammerbezirk (HWK) noch über 500 Lehrstellen in mehr als 50 Handwerksrichtungen unbesetzt. „Eine bislang einmalige Situation nach der Wende“, sagte Eva Gatzky, Abteilungsleiterin für die Berufsbildung bei der HWK.

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Innenstadt - Einen Monat vor dem üblichen Ausbildungsbeginn im Handwerk sind im Potsdamer Handwerkskammerbezirk (HWK) noch über 500 Lehrstellen in mehr als 50 Handwerksrichtungen unbesetzt. „Eine bislang einmalige Situation nach der Wende“, sagte Eva Gatzky, Abteilungsleiterin für die Berufsbildung bei der HWK. Um die offenen Lehrstellen doch noch besetzen zu können, lud die Potsdamer HWK gestern zum Lehrstellenmarkt in das Haus des Handwerks in der Innenstadt ein.

Lehrlingsplätze sind in den verschiedensten Berufen noch offen. Auch eigentlich begehrte Ausbildungsplätze wie der eines Kfz-Mechatronikers lassen sich finden. 33 freie Lehrstellen haben die Kfz-Mitgliedsbetriebe der HWK Potsdam noch zu vergeben. „Das liegt einerseits sicherlich an der demografischen Entwicklung, die Zahlen der Lehrstellensuchenden geht rapide zurück“, so Gatzky. „Allerdings stellen wir auch fest, dass immer mehr Bewerber nicht die nötigen Qualifikationen mitbringen.“ Gerade im Handwerk seien oftmals naturwissenschaftliche und mathematische Kenntnisse gefragt. „Da mangelt es bei vielen – dabei geht es nicht um Spezialwissen, sondern um schulische Basiskenntnisse“, so Gatzky. Allerdings gebe es in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit, ab Ausbildungsbeginn zusätzliche Förderung zu beantragen, „ein gutes Instrument, wenn Jugendliche wirklich gewillt sind, ihr fehlendes Wissen aufzufüllen“, so Gatzky.

Prekär ist die Ausbildungslage insbesondere bei den Friseuren. Hier gebe es bei den HWK-Mitgliederbetrieben keine einzige Bewerbung, sagte die Abteilungsleiterin Berufsbildung. „Das liegt sicherlich auch an den minimalen Ausbildungsvergütungen“, vermutet Gatzky. Ein Friseurlehrling erhält im ersten Ausbildungsjahr 190 Euro, im dritten sind es 310 Euro. Zum Vergleich erhält der Dachdeckerlehrling als Azubi-Spitzenverdiener 450 Euro im ersten, im dritten Lehrjahr gibt es monatlich 875 Euro. KG

www.hwk-potsdam.de

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