Landeshauptstadt: 5000 Euro für Arbeitslose
Sechs neue Regionalbudget-Projekte gefördert
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Mit 5000 Euro lässt sich schon etwas anfangen. Das finden auch jene sechs Potsdamer Langzeitarbeitslose, Vereine und Unternehmen, die gestern Zuwendungsbescheide über diese Summe erhielten. Sie hatten sich mit einer beruflichen Idee bei der Stadt vorgestellt, um dafür finanzielle Unterstützung aus dem so genannten Regionalbudget zu bekommen. Das Geld steht zur Unterstützung der Integration Langzeitarbeitsloser in den ersten Arbeitsmarkt zur Verfügung. Damit würden unmittelbar Jobs geschaffen, die nicht staatlich gefördert werden, teilte Sozialbeigeordnete Elona Müller mit.
Unter den insgesamt 80 Bewerbern überzeugte auch die 17-jährige Nicole Rebbel. Dank des Zuschusses wird sie Ende August eine dreijährige Ausbildung zur Friseurin beginnen können. Im Potsdamer Salon Coiffeur Ritt werden bis zu vier Jugendliche gleichzeitig ausgebildet, wie Inhaber Stefan Ritt sagte. In diesem Jahr habe er jedoch auf eine Lehrstelle 180 Bewerbungen bekommen. Nicole sei dabei eine der Besten gewesen, so dass er ihr nur sehr ungern eine Absage erteilt hätte. Als ihm ein Kunde dann von dem Regionalbudget erzählte, hat er sich um einen Ausbildungszuschuss beworben. Ein weiterer Ausbildungsplatz wird im Baugewerbe geschaffen.
Aber auch die ältere Generation bekam Geld aus dem Regionalbudget: Noch einmal beruflich Fuß fassen, nicht von Hartz IV abhängig sein – das ist Eckhard Weises Ziel. Der 52-Jährige war bis zu einem Arbeitsunfall vor mehreren Jahren als Fahrlehrer tätig. Mit dem Scheck der Stadt möchte er sich nun mit einem Lieferservice für Heimtiernahrung selbständig machen. Ein weiterer über 50-Jähriger will im Norden Potsdams noch in diesem Jahr auf 1,6 Hektar Ackerland einen Küchen-, Wild- und Heilkräutergarten mit kontrolliert biologisch angebauten Pflanzen anlegen, die im nächsten Jahr unter anderem auf Potsdamer Wochenmärkten verkauft werden sollen.
Auch die 38 Jahre alte Architektin Katrin Scholtyssek möchte ihr unternehmerisches Talent unter Beweis stellen. Die allein erziehende Mutter von zwei kleinen Kindern plant, Potsdams erste Energie-Agentur zu eröffnen. Doch nicht nur Einzelpersonen können von dem Regionalbudget profitieren. So bekam auch der Potsdamer Verein Black Flowers Geld, um eine Migrantin aus Kolumbien in der geplanten multikulturelle Begegnungsstätte in der Geschwister-Scholl-Straße als Sprachlehrerin zu beschäftigen.
Insgesamt seien nun 26 Regionalbudget-Förderungen vergeben, teilte die Sozialbeigeordnete mit. Weitere Projektideen lägen in der Koordinierungsstelle bereits vor. Juliane Schoenherr
Bewerbungen um einen Zuschuss aus dem Regionalbudget nimmt der Bereich Soziales der Stadtverwaltung bis zum 30. September entgegen.
Juliane Schoenherr
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