Sport: 540 Kilometer nach 75 Minuten belohnt
Turbine Potsdam siegte durch Schadracks Treffer beim FFC Brauweiler – Nationalspielerinnen geschlaucht
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Turbine Potsdam siegte durch Schadracks Treffer beim FFC Brauweiler – Nationalspielerinnen geschlaucht Von Benjamin Unger Trainer Bernd Schröder bilanzierte nach der Partie seinen Eindruck der Leistungsstärke des FFC Brauweiler Pulheim: „Die werden im Laufe der Saison noch für die ein oder andere Überraschung gut sein.“ Unter diesem Blickwinkel betrachtet, kann man den 1:0 (0:0)-Erfolg von Turbine Potsdam am Sonntagmittag in Brauweiler durchaus positiv bewerten. Natürlich sind die Ansprüche des letztjährigen Vizemeisters hoch, weshalb natürlich nicht alles Gold war, was vor 250 Zuschauern glänzte. So erspielten sich die Potsdamerinnen zwar eine optische Überlegenheit, aber konnten die daraus resultierenden Torchancen nicht konsequent in Tore ummünzen. Folglich musste dann mehr oder weniger bis zum Schluss um den Sieg gebangt werden. Vom Anpfiff weg entwickelte sich ein schnelles Spiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Turbine versuchte die Breite des Feldes auszunutzen und über die Außenbahnen zum Erfolg zu kommen. Dadurch wollten sie die von der routinierten Ex-Internationalen Jutta Nardenbach umsichtig organisierte Brauweiler-Defensive zu Fehlern zwingen. Letztlich haperte es beim Gast aber immer wieder an der letzten Konzentration, so dass der finale Pass häufig nicht kam. Die Inkonsequenz im Abschluss lag aber wohl nicht daran, dass die Turbinen beim vorwöchigen 6:1-Saisonauftakt gegen Freiburg zu viel Zielwasser verbraucht hatten, sondern vielmehr am patriotischen Dienst: So sah Schröder seine Nationalspielerinnen durch die intensiven Lehrgänge der DFB-Auswahl geschlaucht. Viola Odebrecht und Petra Wimbersky merkte man die Überbelastung und fehlende Frische an. Nichtsdestotrotz dominierte Turbine die erste Hälfte und hatte dabei seine größten Chancen durch Jana Schadrack, die nach einem Hingst-Freistoß den Nachschuss nicht im Brauweiler-Gehäuse unterbringen konnte (30.) und durch Anja Mittag die nach Zuspiel von Viola Odebrecht aus acht Metern an Brauweilers Torfrau scheiterte (35.). Nach dem Seitenwechsel hatte dann in der 62. Minute Ariane Hingst, von Odebrecht angespielt, aus zehn Metern eine gute Einschussmöglichkeit, zog den Ball aber doch weit am Kasten vorbei. So mussten die Potsdamerinnen dann noch 13 weitere Minuten warten, ehe die über 540 Kilometer weite Reise belohnt wurde: In der 75. Minute fasste sich Jana Schadrack ein Herz, schoss aus 20 Metern aufs Tor, der Ball wurde von einer gegnerischen Spielerin abgefälscht und landete unhaltbar im Brauweiler Tor: 1:0 für Turbine. In der Folge diktierten die Gäste weiter das Spielgeschehen und hatten kurz vor dem Ende noch eine große Chance durch Anja Mittag, als die 18-Jährige bei einem Konter zum Abschluss kam, der Ball aber vom linken an den rechten Torpfosten sprang und von dort zurück ins Spielfeld. Unterm Strich bleibt zu resümieren, dass es im Zusammenspiel der einzelnen Mannschaftsteile noch vereinzelte Abstimmungsprobleme gibt, was Schröder damit erklärte, dass „die Mannschaft noch nicht eingespielt ist.“ Turbine Potsdam: Angerer; Liepack, Makowska, Kuznik; Zietz, Odebrecht, Hingst, Omilade; Schadrack, Wimbersky (72. Becher), Mittag.
Benjamin Unger
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