zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: 60 Jahre Giehle: Schmuck und Technik

In der Friedrich-Ebert-Straße 24 schließt sich ein Kreis. Hier begann Walter Giehle seine Arbeit als Goldschmied in der Werkstatt von Uhren-Henschke und hier wird Schwiegertochter Simone heute das 60-jährige Firmenjubiläum feiern.

Stand:

In der Friedrich-Ebert-Straße 24 schließt sich ein Kreis. Hier begann Walter Giehle seine Arbeit als Goldschmied in der Werkstatt von Uhren-Henschke und hier wird Schwiegertochter Simone heute das 60-jährige Firmenjubiläum feiern. Durch alte Handwerkskammerakten konnte das Datum belegt werden.

Der Schwiegervater Simones war 1946 schwer verwundete aus dem Krieg zurückgekommen, ließ sich aber nicht entmutigen und wagte, nachdem er seinen Meisterbrief erworben hatte, sogar 1956 den Schritt in die Selbstständigkeit. Er eröffnete seine Werkstatt in der jetzigen Charlottenstraße und führte – wie später auch sein Sohn Andreas – fast ausschließlich Reparaturen und Neuanfertigungen aus Kundenmaterial durch. Gold war rar und es gab für die Goldschmiedemeister immer nur kleine Kontingente, damit wenigstens hin und wieder ein Trauring oder ein anderes Schmuckstück gearbeitet werden konnte. Als Walter Giehle 1975 starb, führte seine Frau noch bis 1985 das Geschäft weiter, das schließlich Sohn Andreas, inzwischen ebenfalls Goldschmiedemeister, übernahm. Arbeit gab es trotz der Materialknappheit genug und der Kunde musste sich oft Monate gedulden, bis seine Reparatur dran war.

Nach der Wende sah dann alles ganz anders aus. Die Angebote der Juweliere waren nun grenzenlos. Die Kunden orientierten sich auf Neukäufe und die handwerkliche Arbeit ging auch bei den Giehles fast auf Null zurück. Im November1989 waren sie mit ihrem Geschäft in die Friedrich- Ebert-Straße 89 gezogen. Die Charlottenstraße erschien ihnen zu abgelegen für Laufkundschaft und die wurde in der Touristenstadt Potsdam bald immer wichtiger. Als dann das Hofgartenkarree ausgebaut wurde, musste man abermals umziehen und da bot sich der alte Firmensitz schräg gegenüber an. Giehles kauften zusammen mit einer Ärztin das Haus. 2005 wurde die Werkstatt ins Zentrum des Ladens gerückt, der Blick durchs Schaufenster in den Laden hinein geöffnet. Und so kann jeder den Goldschmiedinnen, zu denen auch Azubi Carolin Giehle gehört, beim Arbeiten zusehen. Inzwischen sind nämlich Neuanfertigungen und Umarbeitungen wieder an der Tagesordnung.

War Andreas Giehle bis vor kurzem noch der Chef einer reinen Damenmannschaft, so hat er sie nun sich selbst überlassen. Er baute sich eine Werkstatt am Wohnsitz in Leest aus, unternimmt aber schon länger erfolgreiche Ausflüge ins Reich der Erfinder. Zurzeit geht es um Sicherheitstechnik.dif

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })