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Landeshauptstadt: 60 Jahre Oberförsterwiese

Potsdamer Kleingartenverein lädt am Sonnabend zum Jubiläumsfest ein

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Der Kleingartenverein mit dem ungewöhnlichen Namen Oberförsterwiese feiert am Sonnabend sein 60-jahriges Bestehen. Um 14 Uhr findet sich auf der Gemeinschaftsparzelle am Schlaatzweg ein Zauberer ein, um den Kindern seine Künste zu zeigen. Ein Kuchenbasar, ein Grillfest und abendlicher Tanz schließen sich an. Eine Tombola verheißt wertvolle Gewinne. „Selbstverständlich sind dazu nicht nur die Pächter und ihre Angehörigen eingeladen, sondern auch die Anwohner“, erklärt die Vereinsvorsitzende Martina Wasielewski. „Wie alle Potsdamer Kleingartensparten verstehen wir uns als Teil des Stadtgrüns und öffentlich zugängliches Naherholungsgebiet.“

Die beruflich als Buchhalterin tätige Frau hat den Vorsitz der „Oberförsterwiese“ von Udo Wolffgram übernommen, der sie 26 Jahre lang leitete. In dieser Zeit ist die Anlage vor allem durch gesunde Obstbäume voller makelloser Früchte bekannt geworden. Vereinsmitglied und Obstbauexperte Dr. Horst Mittelstädt hat den Anbau neuer, gegen Schädlingsbefall widerstandsfähiger Sorten initiiert. Dazu zählen beispielsweise die großen, schmackhaften und schön gefärbten Äpfel Rebella, Reglindis, Rewana, Retina, die süße Bauernpflaume Hanita, aber auch Süßkirschen wie Regina und die Sauerkirsche Morina, die der gefürchteten Moniliaerkrankung widersteht. Selbst Birnbäume, deren Anbau wegen des fortschreitenden Birnengitterrostes in vielen Anlagen bereits aufgegeben wurde, stehen wieder in den Gärten. Der betagte Agrarwissenschaftler zieht noch heute Reiser heran, veredelt ältere Bäume und übernimmt den Baumschnitt.

Auf den 103 Parzellen des Kleingartenvereins am Schlaatzweg spielt das Gemeinschaftsleben eine bedeutende Rolle. Wichtiger als eine reiche Ernte sind oft das gartenfreundschaftliche Gespräch, die gemeinsamen Arbeitseinsätze und die in Eigenregie veranstalteten Feste. Das Gelände war einst ein Exerzierplatz, der nach dem Ende der Monarchie von der in der Friedhofsgasse 1 untergebrachten Potsdamer Oberförsterei (daher der Vereinsname) genutzt wurde und nach 1945 zur wilden Mülldeponie verkam. Sieben durch ihre berufliche Tätigkeit eng verbundene, standfeste Handwerker und Arbeiter aus dem Babelsberger Reichsbahnausbesserungswerk (Raw) hatten Ende 1947 damit begonnen, das Gelände urbar zu machen. E. Hoh

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