Landeshauptstadt: 60 Jahre und kein bisschen leise
1951 – was waren das damals für Zeiten. Fernseher waren Raritäten, Telefone auch, und an Computer und Internet war nicht einmal im Traum zu denken.
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1951 – was waren das damals für Zeiten. Fernseher waren Raritäten, Telefone auch, und an Computer und Internet war nicht einmal im Traum zu denken. Die Zeitung war das Informationsmedium schlechthin.
Heute, eine rasant wachsende Medienlandschaft mit einer erschreckenden Kurzlebigkeit und großer Konkurrenz und dazwischen die Potsdamer Neusten Nachrichten, die sich seit Jahren trotz Auf und Ab auf dem Brandenburgischen Tageszeitungsmarkt behaupten. In den zurückliegenden sechs Jahrzehnten hat sich vieles gewandelt und gewendet, nicht nur Gesellschaftsordnungen. Journalisten sind heute nicht mehr nur Vertreter der schreibenden Zunft, sie sind ihren Arbeitsplatz betrachtend Grafiker, Setzer und bisweilen sogar Fotografen. Wo bleibt dann noch Zeit für eine gründliche Recherche, für den sogenannten investigativen Journalismus? Anforderungen an eine Regionalzeitung, die sich täglich mit den überregionalen Mantelseiten des Tagesspiegels messen muss.
Die PNN sind in meinen Augen ein Beispiel dafür, dass so etwas funktionieren kann. Potsdam und sein Umland im Spannungsfeld der großen Metropole Berlin bietet genügend Themen, die Journalisten inspirieren, reflektieren, kommentieren, glossieren und kritisieren. Dabei steht insbesondere kommunale Politik immer wieder im Focus. Für Politiker mitunter ein Ärgernis. Ich habe sowohl als Bürgermeister von Kleinmachnow und auch heute als Landrat von Potsdam-Mittelmark die Erfahrung gemacht, dass Politik und Medien immer wieder das Gespräch miteinander suchen müssen, wobei faire Kritik und kritische Fairness dieses wechselseitige Verhältnis – gewürzt mit einer Prise notwendiger Distanz – prägen sollten.
Keine leichte Aufgabe, wenn das Leserinteresse ständig wach gehalten werden soll und zunehmende Ökonomisierung auf den Magen drückt.
Regionalität ist dabei ein großes Pfand und eine große Chance, denn schließlich will man ja wissen, was um die Ecke passiert.
Und damit auch zukünftig jeder Leser der PNN weiß, was um die Ecke passiert, wünsche ich der Mannschaft um die Potsdamer Neuesten Nachrichten für die Zukunft viel Stoff, den das Leben schreibt, lebhafte politische Debatten, über die es sich zu berichten lohnt, und natürlich viele neue Abonnenten.
Wolfgang Blasig
Landrat Potsdam-Mittelmark
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