Landeshauptstadt: 600 Flächen mit Altlasten in Potsdam
Im Potsdamer Stadtgebiet existieren mindestens 600 sogenannte Altlastenflächen. Diese Zahl nannte Lars Schnell von der Unteren Bodenschutzbehörde am Donnerstag im Ausschuss für Klima, Ordnung, Umweltschutz und ländliche Entwicklung (KOUL).
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Im Potsdamer Stadtgebiet existieren mindestens 600 sogenannte Altlastenflächen. Diese Zahl nannte Lars Schnell von der Unteren Bodenschutzbehörde am Donnerstag im Ausschuss für Klima, Ordnung, Umweltschutz und ländliche Entwicklung (KOUL). Bei den Altlasten handele es sich unter anderem um Verunreinigungen durch militärische Nutzungen, Tankstellen und Werkstätten. Der Flächennutzungsplan enthalte ein Altlasten- und Altlastenverdachtsflächenkataster.
Auf die Frage aus dem KOUL-Ausschuss, was die Bodenschutzbehörde mit diesen Erkenntnissen praktisch anfange, antwortete Schnell: „Unsere Aktivitäten richten sich nach der Bauleitplanung.“ Das heißt, die Sanierung der belasteten Flächen erfolge in der Regel erst, wenn dort gebaut werden soll. Nach Angaben der Verwaltung seien bis Dezember 2010 circa 145 Stellen erfolgreich saniert worden beziehungsweise konnte der Nachweis erbracht werden, dass ein Altlastenverdacht nicht besteht.
Andreas Menzel (Bündnis 90/Grüne) bat um Auskunft über die Gefahr für das Grundwasser durch einen Altlastenfall an der Nedlitzer Straße. Schnell versicherte, dass diese Gefahrenstelle derzeit beseitigt werde. Der Hintergrund: Im Zusammenhang mit der Entwicklung des Bornstedter Feldes erbrachten Bohrungen in der Trinkwasserschutzzone schon vor mehr als einem Jahrzehnt den Nachweis einer Gefahr durch „leicht flüchtige Kohlenwasserstoffe“. Ursache soll ein Tank aus der Zeit der russischen Militärnutzung sein. Die schon vor der Bundesgartenschau 2001 begonnene Grundwassersanierung dauert offenbar bis heute an. Nach dem Sanierungsplan solle laut Schnell die Gefahr jetzt endgültig beseitigt werden. G.S.
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