Landeshauptstadt: 6,1 Millionen liegen auf Halde Klaar: Keine Annäherung zu Garnisonkirchstiftung
Innenstadt - Die Gründung eines hochrangig besetzten Kuratoriums für den Aufbau der Garnisonkirche am Sonntag hat am Verhältnis der Fördergesellschaft zur konkurrierenden Stiftung Preußisches Kulturerbe nichts geändert. Dies machte Kulturerbechef Max Klaar im soeben erschienenen Mitteilungsblatt der Stiftung deutlich.
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Innenstadt - Die Gründung eines hochrangig besetzten Kuratoriums für den Aufbau der Garnisonkirche am Sonntag hat am Verhältnis der Fördergesellschaft zur konkurrierenden Stiftung Preußisches Kulturerbe nichts geändert. Dies machte Kulturerbechef Max Klaar im soeben erschienenen Mitteilungsblatt der Stiftung deutlich.
Er forderte den Kuratoriumsvorsitzenden Bischof Wolfgang Huber auf, das 2005 verabschiedete Nutzungskonzept als offene Stadtkirche, Symbolkirche und internationales Versöhnungszentrum (auf diesen Begriff wurde allerdings inzwischen verzichtet) ohne Kirchgemeinde und ohne Sonntagsgottesdienste „einzustampfen“. Das Vorhaben müsse von „polit-historischen Vorhaben entfrachtet“ werden. Für die Garnisonkirche sei die Bildung einer Personalgemeinde (nicht nach Wohnbereichen, sondern nach einem Personenkreis bestimmte Kirchengemeinde) zu empfehlen. Diese sollte die Kirche „in ihrem Äußeren originalgetreu wieder aufbauen, um sie als Kirche in den Dienst der Verkündigung des Wortes Gottes zu nehmen, dem Soldatenkönig seine Grablegung und Potsdam ein Identität stiftendes Barock-Bauwerk zurückzugeben“. Nur unter diesen Voraussetzungen könne man Hubers Einladung akzeptieren, „sich am Vorgang zu beteiligen“.
Wie Klaar mitteilte, ist das durch die vor 25 Jahren in Iserlohn gebildete Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel und die Kulturerbestiftung als ihre Nachfolgerin für den Wiederaufbau gesammelte Kapital im Vorjahr durch Spenden und Zinsen um weitere 200 000 auf 6,1 Millionen Euro angewachsen. Sie werden als Projektrücklage vorgehalten. Diese Summe würde als Anschubfinanzierung für den Wiederaufbau zunächst des Kirchturms ausreichen. Die Tatsache, dass die Fördergesellschaft bisher lediglich 50 000 Euro an Spenden eingenommen hat, kommentierte Klaar nicht. Für den 5. September bereitet die Stiftung in Potsdam wieder ihr alljährliches Brandenburgisches Gespräch vor. Dass es bis dahin zu einer Annäherung beider Seiten kommt, erscheint wenig wahrscheinlich.
Die Stiftung unterstützt aus Spenden und Einnahmen, die nicht für die Garnisonkirche bestimmt sind, andere Projekte. Dazu zählen 145 000 Euro zum Guss neuer Glocken für die Nikolaikirche, die zum Jahreswechsel erstmals geläutet werden sollen, 25 00 Euro für eine Gesimsskulptur des Stadtschlosses und 7000 Euro für die Wiederherstellung des Heiligengeist-Fensters in der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul. Für 2010 kündigte Max Klaar 60 000 Euro zur Erneuerung des Meeresgottes Triton für den Neptunbrunnen am Lustgarten an. Erhart Hohenstein
Erhart Hohenstein
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