Landeshauptstadt: 66 Andere
Wählergruppe stellt Kommunalwahl-Vorschläge vor
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Mit 66 Kandidaten in den fünf Potsdamer Wahlkreisen zieht die Fraktion Die Andere in den Wahlkampf für die Kommunalwahlen am 28. September. Darunter sind 22 Frauen auf den vorderen Listenplätzen, wie Fraktionsgeschäftsführer Lutz Boede gestern vor Journalisten erklärte. Boede selbst ist Spitzenkandidat für Zentrum Ost und Babelsberg. Boede hat in Babelsberg eine Stadtteilkneipe, das werde „ein Heimspiel“.
Spitzenkandidat im Wahlkreis I ist Carsten Herzberg, ein Politikwissenschaftler, der sich mit der „Oligarchisierung der kommunalen Demokratie“ beschäftigt. Die sei gegeben, wenn eine stadteigenen GmbH kaum mehr unter parlamentarischer Kontrolle stehe, weil die fünf Stadtverordneten im Aufsichtsrat zur Verschwiegenheit verpflichtet sind. Ebenfalls im Wahlkreis I tritt Jörg Kwapis an, der sich als Erziehungswissenschaftler für eine Umgestaltung der Jugendarbeit stark machen will.
Im Wahlkreis II schickt Die Andere noch einen Politikwissenschaftler ins Rennen: Christian Kube. Dieser bemängelt das Verschwinden von alternativer Jugendkultur in der Stadt und hat erste politische Erfahrung in der studentischen Selbstverwaltung gesammelt. Ebenfalls im Wahlkreis II tritt BUND-Geschäftsführer Axel Kruschat an, der ähnlich wie Carsten Herzberg fordert, dass die Politik bei den Stadtwerken handlungsfähig bleiben muss. Kruschat will sich für einen stärkere Nutzung regenerativer Energien in Potsdam einsetzen.
Anke Lehmann von der Bürgerinitiative Babelsberger Park, steht im Wahlkreis III auf Listenplatz zwei. Die Köchin kündigte für den kommenden Sonnabend „ein Protestpicknick im Park“ an, Treffpunkt ist um 16 Uhr in der Grenzstraße. Hintergrund sei „das absurde Fahrradverbot“ auf den Parkwiesen. Platz drei hat Gregor Voehse, Fanbetreuer bei Babelsberg 03. Voehse bekennt, einerseits ein negatives Politikerbild zu haben, sich andererseits auch einmischen zu wollen. Eine neue Dynamik in das politische Geschehen einbringen will der Medizinhistoriker Wolfgang Rose, der für den Wahlkreis III kandidiert. Er nennt die Potsdamer Stadtverwaltung „eine hermetische Organisation“, an der alles abpralle und die „aufgebrochen“ werden müsse. Mario Schenk (Wahlkreis IV) betont seine Gegnerschaft zum Stadtschloss. Ulrike Simon, Spitzenkandidatin im Wahlkreis V, will sich für sozial Benachteiligte einsetzen, für „Leute ohne Lobby“. gb
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