
© A. Klaer
Landeshauptstadt: 8000 Ritter und Burgfräuleins
Drei Tage war der Volkspark ein Mittelaltercamp
Stand:
Bornstedter Feld - Beim 5. Ritterfest war es nicht mehr zu übersehen: Das Mittelalter mit seinen Rittern, Hofdamen, Knechten und den Marketenderinnen hat eine große Fangemeinde. Über 8000 Besucher hatten sich drei Tage lang über Pfingsten im Volkspark nicht nur amüsiert, sondern oft auch in die entsprechenden Gewänder gekleidet. Dafür gab es vom Veranstalter Dietmar Frick ein finanzielles Entgegenkommen. Wer mittelalterlich gewandet war, zahlte nur den halben Eintrittspreis.
Auch Katja (28) und Sina (29) hatten das ausgenutzt, während der kleine Niklas noch auf Kinderkarte durchschlüpfte. Teils in gekaufter, teils in selbstgeschneiderter Robe gaben sie perfekte Mittelalter-Jungfrauen ab.Wer erst einmal seinen Stempel auf dem Handrücken weghatte, durfte alle drei Tage ohne neue Einlassgebühr immer wieder kommen. Das wurde vor allem wegen der Gewitter weidlich ausgenutzt, denn am Sonnabend wie am Sonntag wurden Regenpausen unerlässlich. Als am Abend dann jedoch die Feuershow begann, waren die meisten wieder da und die Stimmung heiß genug, um die Feuchtigkeit vergessen zu machen. „Mir geht es darum, eine Mittelalterfamilie um mich zu versammeln und die soll nicht abgezockt werden, sondern ihren Spaß haben“, meint Frick. Jeder Sonderspaß vom Ponyreiten bis zum Wasserbombenwurf mit der Steinschleuder kostete allerdings noch einmal Geld.
Da machten Alexander Gädke und Max Pannicke eine fröhliche Ausnahme. Die beiden Berliner hatten eine Drehschaukel, die sich an Seilen um einen vier Meter hohen Mittelstamm wickelt, konstruiert und ließen Kinder kostenlos aufsteigen. Spende erwünscht. Den beiden war der Spaß am Mittelalterfest anzusehen. Noch sind sie in der Ausbildung und wollen danach Erlebnispädagogik studieren. Am Freitag werde der Rucksack gepackt und dann gehe es von Fest zu Fest, erzählt Gädke.
Dietmar Frick, der den Potsdamern schon vor dem diesjährigen Ritterfest bescheinigt hatte, dass sie „ein sehr aufgeschlossenes Publikum“ sind, war auch diesmal mit seinen Gästen des Ritterfestes sehr zufrieden. Bei Schaukämpfen zweier Rittermannschaften, an den zwar simpel gestrickten aber für die Kinder eindrucksvollen Stücken um Ritter, Drachen und Prinzessin stieg die gute Laune. Zauberer Santini lud zum Mitmachen ein und verblüffte, beim Bogenschießen, Axtnageln oder beim Tücherschwingen konnten Kinder wie Erwachsene mitmachen und wenn die Kinder gegen die Väter die Schwerter schwingen durften, dann wollten sie gar kein Ende finden. dif
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