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Landeshauptstadt: 8000 Verwarnungen im Halbjahr

Verein Brandenburger Vorstadt diskutierte Ordnung, Sauberkeit und grüne Patenschaften

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Brandenburger Vorstadt – Mehr als 8000 Verwarnungen sprachen die Ordnungshüter allein im ersten Halbjahr in der Brandenburger Vorstadt aus. „Ich nenne Ihnen diese Zahl, weil oft zu hören ist, wir sind untätig“, sagte Kristian Schiemann, Bereichsleiter Allgemeine Ordnungswidrigkeiten der Stadtverwaltung, auf einer Bürgerversammlung am Mittwochabend in der Käthe-Kollwitz-Realschule. Der Verein Brandenburger Vorstadt hatte dazu eingeladen. Es ging um Graffiti, Grüne Patenschaften und um das leidige Thema Hundekot.

Die über 8000 Ordnungswidrigkeiten beziehen sich nicht auf die vielleicht ebenfalls in dieser Größenordnung anfallenden Hinterlassenschaften der Vierbeiner, sondern vor allem auf den ruhenden und fließenden Verkehr. Allein für falsches Parken gab es 4484 „Knöllchen“ und für andere Verstöße wie Geschwindigkeitsüberschreitungen über 3000 Verwarngeldforderungen. 77-mal wurde der Ordnungsdienst wegen illegaler Müllablagerungen tätig und 53 Verfahren musste er wegen der Verletzung von Anliegerpflichten einleiten.

Und der Hundekot? Dessen zahlreiche Ablagerungen zwischen Lennéstraße und Schillerplatz blieben ungeahndet, obwohl Schiemann mit der Stadtordnung in der Hand auf drakonische Strafen verweist. Es sei einfach zu schwierig, einen Hundehalter „in flagranti“ zu erwischen, meint Außendienstleiter Alexander Engel. Initiativen der Schüler der Gerhart-Hauptmann-Schule hatte es in der Vergangenheit gegeben und Appelle des Vorstadtvereins. Nichts hat geholfen. Auch die drei Hundetoiletten nur wenig. Jetzt sollen in Privatinitiative Warndreiecke mit Inschriften wie „Keine Tretminen!“ oder „Ihr Hund schämt sich...“ helfen, den Stadtteil von den zahlreichen Kothaufen zu befreien. Besonderes Augenmerk legt der Ordnungsdienst laut Engel darauf, dass Hunde von Spielplätzen fern gehalten werden. Gegen andere Vierbeiner gibt es jedoch kein Rezept: Alle nicht abgedeckten Spielsandanlagen sind nämlich durch Katzenkot verunreinigt.

Mit einem groß angelegten Projekt geht die Stadt gegen Graffiti vor. Jens Bödeker von der Firma E.F.E.U. berichtete, dass er mit seinen Leuten bereits 25000 Quadratmeter Graffiti-Fläche erfasst habe. Durch Zusammenarbeit mit der Polizei sollen die Graffiti-Straftaten mit größerem Erfolg aufgeklärt und durch rasches Entfernen der Schmierereien der Anreiz verringert werden. Mit dem deutschlandweit tätigen Unternehmen Exuweg mit Dependance in der Feuerbachstraße gibt es zudem einen professionellen Ansprechpartner zur Graffiti-Entfernung im Wohngebiet.

Hiltrud Berndt vom Bereich Grünflächen warb für weitere „Grüne Patenschaften“. Sei es ein junger Baum oder eine kleine Blumenrabatte, in Zusammenarbeit mit den Fachleuten der Stadt können solche Patenschaften zur Verschönerung des Stadtteiles beitragen. Einige wenige gute Erfahrungen gibt es schon. Zum Beispiel hat der Verein schon das zweite Jahr die Patenschaft über die Blumenumrahmung des Spielplatzes an der Erlöserkirche übernommen. Diese Art von Pflege ist in der Brandenburger Vorstadt nicht überall leicht durchzuhalten, weil es am Nötigsten fehlt, nämlich an Möglichkeiten zur Wasserentnahme zum Gießen. Günter Schenke

Günter Schenke

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